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Forum: "Lehr- und Prüfungsmaterial bei Ebay!"
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| Lehr- und Prüfungsmaterial bei Ebay! | | von: ludwigfun
erstellt: 13.09.2005 22:44:20 |
Tach zusammen,
aus aktuellem Anlass bitte ich euch einmal um einen Erfahrungsaustausch und möchte eine Diskussion anregen.
Ja, auch ich gehöre zu den Englischlehrern, die gerne auf Material von Kollegen und die vorgefertigten Materialvorschläge der Schulbuchverlage zurückgreifen. Gerne bediene ich mich auch der Ebay-Plattform, um schnell und günstig an "frische" Materialien für meine Schüler zu gelangen. Dabei ist mir seit ca. einem Jahr immer wieder aufgefallen, dass bei Ebay genau die Materialien für jedermann zugänglich gemacht werden, die sonst nur gegen Vorlage des Schulstempels an Lehrpersonen verkauft werden. Des öfteren finde ich auch in der Produktbeschreibung eine ausführliche und -drückliche Aufforderung an Schüler zum Erwerb der Produkte, um sich so bessere Zensuren zu sichern.
Unlängst ist an unserer Schule ein Fall bekannt geworden, wie sich eine Schülerin durch den Erwerb der "Lehrermaterialien" einen Abschluss sichern konnte, der ihr eigentlich nicht gerecht wurde.
Zum einen bin ich natürlich denjenigen sehr dankbar, die mir eine Kostenersparnis ermöglichen, zum anderen bin ich mir über die rechtliche Seite von solchen Angeboten nicht sicher.
Mich interessiert, welche Erfahrungen ihr gemacht habt, wie an eurer Schule damit umgegangen wird und ob jmd. über gesetzliche Vorgaben bescheid weiß (Gibt es so etwas wie ein "Lehrmittelabsatzgesetz???").
Ich hoffe auf einen regen Austausch.
Vile Grüße,
Eure LudwigFun |
| Gesetzlich Regelung fehlt (leider) | | von: ernieandbert
erstellt: 07.10.2005 10:48:04 |
Hallo,
ich unterrrichte an einem Berufskolleg, da häufen sich diese Fälle. Die Ausbilder in den Betrieben können nämlich diese Löser auch erwerben. Ich hatte vor ein paar Jahren eine Schülerinnen die in dem Fach (Rechnungswesen) sehr schlecht war. Plötzlich hatte sie in den Hausaufgaben immer die richtige Lösung. Nach ein paar Stunden war mir klar, woran es lag. Im Löser war ein fetter Fehler abgedruckt. Auch die Schülerin hatte diesen Fehler in ihren Lösungen. Ärgerlich ist dies natürlich, aber wir können leider nichts dagegen unternehmen, die Verlage bestimmen, an wen die Löser abgegeben werden. Gleichzeitig wird aber kein Verbot der (unberechtigten)Weitergabe an einen Dritten ausgesprochen. Dies kann auch nicht kontrolliert werden. Mir ist auch aufgefallen, dass viele Verlage in den Niederlassungen eher sorglos mit diesem Problem umgehen. Die Verlage haben in den größeren Städten sog. Niederlassungen mit einer Ausstellung der Produkte. Ich bin in Düsseldorf schon bei einigen dieser Niederlassungen gewesen, auch bei einem Verlag, bei dem ich zuvor nicht Kunde war. Ich konnte dort problemlos einen Löser kaufen. Dabei wurde ich zwar nach meiner Schule und meinen Fächern gefragt, musste aber keine Legitimation nachweisen (hätte also auch schwindeln können).
Ich versuche dieses Problem in Prüfungen (Klassenarbeiten, Abschlussprüfungen) zu umgehen, in dem ich auf Bücher zurückgreife, die in meiner Schule nicht eingeführt sind (bzw. nicht so weit verbreitet sind).
Da wissen die Schüler dann oftmals nicht, woher die Aufgaben stammen.
LG
E&B |
| Eigentlich gab es das schon immer... | | von: dojope
erstellt: 13.11.2005 12:03:07 |
Bei Hausaufgaben finde ich das durchaus problematisch, weil die Schüler ja beim Abschreiben nichts lernen. Das sollte man ihnen vielleicht mochmals klar machen (ja , ich weiß, hilft oft nicht).
Bei Klassenarbeiten kann es ja auch einen Lerneffekt haben, wenn sie sich mit solchen Materialien vorbereiten. Schließlich wissen sie nicht, was genau dran kommt und müssen sich auf verschiedene Aufgabentypen vorbereiten.
Es war doch schon immer so, das manche Schüler Zugang zu den Materialien hatten (z.B. über Nachhilfe, aber auch Lehrerkinder!), jetzt ist der Kreis halt ein bisschen größer geworden. Eigentlich ist das sogar gerechter, da theoretisch jeder die Möglichkeit hat. In Einzelfällen mag das ärgerlich, sein, im großen und ganzen sehe ich darin kein Problem. |
| eigentlich ist dieses Problem lachhaft, | | von: bernstein
erstellt: 13.11.2005 15:27:40 |
finde ich, denn:
Wer diese Vorschläge für Klassenenarbeiten aus den Heften 1:1 übernimmt, der sollte sich wirklich fragen, ob er sich vielleicht nicht ein bisschen mehr Mühe in seinem Unterricht geben sollte. Ich für meinen Teil betrachte diese Vorschläge wirklich nur als Vorschläge und gestalte meine Klassenarbeitsthemen in ähnlichen Strickmustern, jedoch mit anderen Inhalten. Es ist hier genau dasselbe wie mit den reichhaltigen Materialien auf der 4tea-Site: bestenfalls sind sie Anregung für eigene Arbeiten, selten genug kann man sie 1:1 übernehmen, meistens dann nicht für Klassenarbeiten, sondern für Übungen. Also, wenn es wirklich so sein sollte, dass sich diese Schülerin aufgrund zu Unrecht gekaufter Arbeitsthemen mit Lösung einen Abschluss erkauft hat, den sie eigentlich nicht verdient hat, finde ich eher, dass mit den Prüfungsthemen etwas nicht stimmt, weniger mit ihr. |
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