Ein autonom lernendes Kind ist vorrangig glücklich bei und wegen seinem Lernen und nicht etwa wegen eingeheimsten Erfolg oder Belohnung.
Ein Kind,
-das strahlt und gar nicht nach Hause gehen will.
-das den Eltern oder anderen Kindern berichtet, was es in der Schule gemacht hat und weiter macht.
-das morgens früh da ist und alleine anfängt.
-das für eine Aufgabe mehr als eine Lösung findet und ausführt, vor allem, wenn nur eine gefragt war.
-das Aufgaben kritisiert oder diskutiert, die nicht unbedingt eindeutig sind.
-das Wünsche hat, Themen vorschlägt.
Autonomes Lernen bedeutet auch, dass ein Kind nicht unbedingt brav die Arbeitsblätter 1-10 abarbeiten will. Es wehrt sich vielleicht sogar gegen die Vorverplanung mit Langsamkeit oder ist schlampig und "kann es nicht".
Es will vielleicht alle 10 machen, wenn nur 2 Blätter daliegen und fragt nach der Fortsetzung, oder sucht sich aus 100 Seiten eine Unmenge aus, findet eine eigene Reihenfolge, auch mit (vorhersehbaren) Misserfolgen, und will unbedingt schnell alles durch haben und ganz richtig.
Ein autonom lernendes Kind findet eine eigene Reihenfolge des Lernens. Es lernt freiwillig weit mehr, wenn es darf und Freiheit spürt.
Beispiel 2. Klasse:
Will 1x1 Reihe aufsagen.
Such dir eine Reihe aus.
Sucht sich die 10er Reihe aus.Okay.
Hört auf bei Ergebnis 2120. (Das dauert eine Weile)
Ein autonom lernendes Kind behandelt Erwachsene wie Partner, Gleichgestellte, auch-Lernende. Es will weder für den Lehrer glänzen, noch scheut es sich Probleme zu offenbaren. Im Gegenteil wird das Kind seine eigene Freude mitteilen und sich lediglich die Bestätigung dafür vom Erwachsenen abholen, und auch "Babyfragen" ungeniert stellen, und nachfragen, um die eigene Einschätzung der Lernstrategien zu überprüfen.
kla