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Forum: "Zentralabitur Mathe FG"
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| hey nochmal :-) | | von: ing_08
erstellt: 05.02.2008 23:50:04 |
Also.
das macht viel sinn ist aber laut Rahmenlehrplan nicht erlaubt. es darf nur ein schwerpunkt pro schuleunterrichtet werden
Wer hat sich bei euch die Lehrpläne ausgedacht.
Der logische Schluß ist dann aber in Anlehnung an dieses Verbot: Zwei Fachrichtungen sind vielleicht zuviel für ein Gymnasium.
In BaWü und Sachsen sind die BGy eigentlich durch die Bank weg Einrichtung, die sich auf eine Fachrichtung konzentrieren (Technik, Soziales, Agrar...).
Sollten sich eure Schwierigkeiten nicht lösen lassen, müßt ihr euch von einer Fachrichtung trennen, ODER, ihr belaßt Mathe neutral, d.h. es wird weder eine technische Orientierung noch irgendeine andere vollzogen. Sofern das mit *eurem* Zentralabitur möglich ist.
außer das bei wirtschaft der schwerpunkt auf der e-funktion liegt und bei technik eher auf den trigonometrischen
was ebenso unverständlich ist, denn gerade die techniker brauchen häufig e-funktionen: einhüllende, ladevorgänge, entladevorgänge, einschwingvorgänge, bedämpfung, ...
ich finde matrizen auch schwerer, aber die herren mathelehrer meinen (wahrscheinich) mädchen haben probleme mit dem räumlichen denken und ziehen daher matrizenrechnung vor.
warum die wirtschaftslehrer nicht die (höhere) wirtschaftsmathe können frag mal an der uni, meine schwester unterrichtet auch wirtschaft,
da ist eine geradegleichung schon mathematische höchstleistung im unterrichtsinhalt
wo du es erwähnst. ich saß auch 'mal in so einer vorlesung und der vorlesungssaal begann kollektiv zu stöhnen, als die ableitung einer linearen funktion zu machen war. bei einem integral (eine einfache wurzel integrieren) brauchten die meisten 15 minuten und länger...
das problem ist, ich halte wirtschaftsmathe auch für falsch und die agumente für nicht ganz schlüssig. aber was setze ich dagegen?
die hauptagumente für wirtschaft sind:
geometrie ist für sopäd (90% mädchen) schwerer
das ist pech! es gehört zur oberstufe, wers nicht packt, kann kein abi bekommen. so einfach funktioniert das. man kann nicht immer noch mehr kniefälle machen, irgendwo muß mal der strich für ein mindestniveau gezogen werden. analytische geometrie gehört da hinzu.
schwingungen (aharmonische) sind schwer zu verstehen - (da sind die trigonometrischen funktionen)
ist auch eigentlich etwas, was explizit im physikunterricht behandelt wird. die prüfung wird sich bestimmt nicht nur damit beschäftigen - also würde bei einer kleinen aufgabe zu dem thema sicherlich keiner automatisch beim abi durchfallen...
der aufgabenumfang im zentralabitur ist größer und kann nicht sogut eingeschränkt werden, wie in der wirtschaft
das ist auch sinn der sache. das zentralabitur soll das leidliche schwanken im schwierigkeitsgrad von schule zu schule unterbinden. hat man die grundkonzepte verstanden, kann man jede aufgabe bearbeiten. zentralabitur heißt für die schüler bei euch damit indirekt: dem grundverständnis kommt gesteigerte bedeutung zu.
wirtschaft ist sowieso ein zwiespältiges fach. defacto stellt es die reinstform der paukerei dar. alleine was man an grundlagen auswendiglernen muß, damit der überblick nicht verloren geht.
die zwei zuständigen fachbetreuer sind wirtschaftsmathematiker
und sag nicht wieder die müssen das eh können
nicht? was dann
auf dem fachgymnasium fangen zum großen teil die schüler an,die ihren erweiterten sekI an einer hauptschule oder berufsfachschule (auf der mathe als eigenständiges fach nicht existiert) erworben haben, dass heißt, wenn man glück hat, haben diese vor der 11. klasse schon mal den begriff funktionen gehört
das ist bei uns verboten. zum beruflichen gymnasium ist der realschulabschluß mit mind. 2,5 und ein paar weiteren bedingungen als aufnahmekriterium pflicht.
die schüler sind nicht dumm und durchaus fähig ihre hochschulreife zu machen, aber der stoff ist hart. dazu kommt noch, dass sie bei zwei leistungskursen aus drei fächern wählen können (mathe, deutsch und englisch).
ja das ist so. der zweite LK ist ja fest.
schüler die vorher zwischen eins und zwei standen,bekommen in der 11., wenn sie schuften eine drei oder vier(auch abhängig davon, welche einstellung der lehrer hat).
was hat das mit der einstellung zu tun?
das verstehe ich als insipirierter amateur nun wieder überhaupt nicht - leistung muß sich lohnen. bringt jemand die leistung, kann ich nicht sagen "eine 1 oder eine 2 gibt es nicht!". das ist der blanke unfug.
die durchfallquoten niedersachsenweit liegt bei 30% nach der 11.klasse.
das sage ich, weil dein beitrag mir zu sehr den schwarzen peter den schülern zu schiebt. diese müssen in einem harten system klar kommen und das mitten in ihrer pupertät und schulmüdigkeitsphase.
16 jahre ist keine schulmüdigkeitsphase mehr, die ist maximal bis 14. dann muß es klick machen, heute mehr als jemals zuvor.
die meisten gehen mit 16 in eine lehre. man überlege sich, in einem geschäft von einem 16jährigen lehrling im prakiktum bedient zu werden. sollte klarmachen, was man erwarten kann.
da finde ich es zu einfach zu sagen, ist doch egal welche anwendung, sie müssen es doch sowie so können. da ist jede hilfe und vereinfachung willkommen
ja gut, das mit der wirtschaft habt ihr eingerührt. ich würde an eurer stelle versuchen, die schule durch zusatzangebote attraktiv zu machen. bspw. ergänzungsunterricht unterschiedlichster art (mathe, physik, ...) etc. - fakultativ. wer will geht hin, wer nicht will, bleibt halt weg.
doch zunächst sollte das matheproblem geklärt werden.
ist diese schulform bei euch neu, daß es solche schwierigkeiten gibt?
MfG |
| tips | | von: ing_08
erstellt: 06.02.2008 19:20:12 |
ohje ohje. es wäre intelligenter gewesen, wenn eure verwaltung den hauptschülern zunächst abverlangt hätte, den realschulabschluß nachzuholen, bevor sie an ein gymnasium dürfen.
das mit der stundenzahl verstehe ich nicht: nichtmal der grundkurs hat vier wochenstunden?
eine fachrichtung ist in ländlicher region bestimmt nicht zuwenig. das schulkonzept muß nur geschickt genug aufgestellt werden, und man muß eben mehr bieten, als die schnöde ausbildung.
zum thema zusatzangebote:
ich meinte damit zwar auch eine art förderunterricht, doch schwebten mir hauptsächlich ergänzungsvorlesungen vor.
gehen wir hierbei auf die fachrichtung technik ein. ich schätze, bei euch gibt es, wie bei den vorbildern Sachsen/BaWü, schwerpunkte innerhalb der technik.
elektrotechnik? informationstechnik? maschinenbautechnik?
hier kann man ansetzen. versucht, einen engagierten studenten aus dem bereich zu finden, der auch an der lehre interessiert ist. in zusammenarbeit mit dem könntet ihr fakultative ergänzungsfächer für die fachrichtung oder für einzelne schwerpunkte anbieten.
für elektrotechnik bspw. eine etwas ausführliche veranstaltung zum thema "elektrische maschinen". oder "leistungselektronik". oder "hochspannungstechnik". oder "energieversorgungsnetze". oder "regenerative energieerzeugung" - aus elektrotechnischer sicht ein besonders kompliziertes thema, was in der öffentlichkeit immer etwas zu einfach diskutiert wird.
ihr könntet auch explizit "technische mathematik" anbieten - also vertiefend stoffgebiete behandeln, die für den techniker besonders interessant sind.
e-funktionen, goniometrie/trigonometrie. oder eine einfache einführung in die integraltransformationen. oder eine einfache einführung in die unendlichen reihen. oder vertiefungen bei den komplexen zahlen bzw. überhaupt komplexe zahlen, falls das bei euch in der standardmatheausbildung fehlt. ohne komplexe zahlen geht in der e-technik nichts, und auch in der statik (maschinenbau: technische mechanik) kann man damit systeme, an denen kräfte und momente wirken, in cleverer weise berechnen.
man könnte sich auch den physikalischen aspekten der technik widmen: schwingungsfähige systeme. oder ihr bietet vertieft regelungstechnik/systemtheorie an.
oder vertieft einige aspekte der informationstechnik - mikrocontroller im rahmen der mikrorechnertechnik. oder die dahinterstehende mathematik (echte algebra: BOOLEscher verband, BOOLEsche algebra, BOOLEscher ring -- BOOLE formulierte seine weltverändernden beiträge zur logik zuerst als ring, und nicht als algebra/verband). oder ihr widmet euch ein wenig den einfachen aspekten der feldtheorie. oder elektrochemie.
oder, oder, oder.
der student könnte neben der ausarbeitung eines groben unterrichtsplanes auch zugleich ein skriptum verfassen, was unterrichtsbegleitend an die schüler gegeben wird. eine praktische form der unterstützung.
ihr habt doch unendliche möglichkeiten, kreativ werden zu können. laßt euch nicht zu sehr vom starren schulgesetz fesseln. je mehr qualität und ergänzung ihr bietet, umso attraktiver wird eure schule. ein bißchen werbung dafür und es kommen schüler auch von weiter her zu euch!
MfG
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| tja | | von: jamjam
erstellt: 06.02.2008 20:50:21 geändert: 06.02.2008 20:52:19 |
ich gebe dir ja völlig recht, aber zu leisten ist das kaum.
1. die schüler haben z.Z. in der Regel schon 8.Std.pro Tag
2. Wahlpflichtkurse können nicht angeboten werden, da zur Zeit die Unterrichtsversorgung im FG fast 100% beträgt, in den anderen Abteilungen aber nur ca. 85%. Somit würden diese zuerst versorgt werden.
3. kein Geld da ist um einen Studenten zu bezahlen (wie gesagt, der Förderunterricht ist schon ein Problem, Siehe auch 2.)
Wir bieten ja durchaus einige an,aber nicht kontinuierlich, sondern eher "Sonderaktionen", für die wir unsere Freizeit opfern.
Ich sehe schon, es ist für Nicht-Berufsschullehrer schwer nachzuvollziehen, dass hier eine andere Schulpolitik zutragen kommt, dass Gymnasium ist eine eher kleine Abteilung.
Zu den Hauptschülern:Die haben schon ihren erweiterten SekI, sonst dürften sie nicht zu uns. Aber die Unterrichtsversorgung in der SekI ist besch... . Besonders hier, wo es für Lehrer sehr unattraktiv ist - überall tote Hose. So haben z.B. die Schüler,wenn ich Glück habe, während ihrer bisherigen Schulzeit 2 Halbjahr Physik gehabt - wie gesagt, wenn ich Glück habe.
Zurück zur Berufsschule, die politischen Einflussnahmen der Gesellschaft sind hier viel stärker - z.B. über die Innungen.
Gleichzeitig ist die Belastung der Kollegen extrem. So ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass man folgenden Stundenplan hat:
1.+2. Stunde Mathematik FG 13 Leistungskurs
3.+4. Stunde Politik (Fachfremd) BVJ - das sind die Schüler,die noch schulpflichtig sind, aber schon in jeder anderen Schulform gescheitert(Klassengröße ca. 10 Schüler, durchschnittliche Anwesenheit ca. 3 Schüler, und jede Woche andere)
5.+6. Stunde 2. Ausbildungsjahr Elektrotechnik
und so zweimal die Woche dann noch
7.+8. Stunde Informationsverarbeitung BFSR
(das sind Schülerinnen, hauptsächlich, die ihren Realschulabschluss nach machen "wollen" - in Anführungsstriche, weil hier viele Sitzen,die keine Lehrstelle bekommen haben, aber noch schulpflichtig sind.
Außerdem hat man im Normalfall maximal 4 Stunden in einer Klasse. Die Klassen wechseln alle 1-2 Jahre. D.H.imjeden Jahr ca. 150 neue Gesichterund Namen (wir fotografieren die Schüler, damit wir imersten Halbjahr bei der Nachbereitung wissen,wie der Schüler heißt)
Wie gesagt, es ist immer einfacher gesagt als getan
p.s.Mathe imFG ist in der 11. 3 stündig, in der 12.und 13. 4 stündig - sowohl im Grund-als auch imLeistungskurs |
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