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Forum: "Aktuelle Lehrerbeschimpfung im Stern Nr . 44"
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| Andrerseits | | von: rfalio
erstellt: 23.10.2008 18:20:03 |
verlangt der Artikel einen Spagat:
Die Lehrer sollen nach Leistung bezahlt werden => dauernde Tests der Schülerleistungen, denn das ist die einfachste Methode , einen (Teil-)Bereich der Lehrerleistung zu messen ( und fast die einzige, die juristischen Überprüfungen standhält).
Die Lehrer sollen viel mehr pädagogisch wirken => Messbarkeit? Etwa Zahl der betreuten AGs oder Elternbeschwerden dividiert durch die betreute Schülerzahl?
Da widerspricht sich der Artikel selbst.
Auch aus den Kommentaren zeigt sich, dass niemand die Lösung parat hat.
Es finden sich einige wichtige und richtige Ansätze: Mehr Betreuer, bessere Ausstattung, kleinere Klassen, Entrümpelung der Lehrpläne.
Andere sind nicht völlig durchdacht: Verwaltungsbeamter als Schulleiter ist genauso wie ein Arzt als Landgerichtspräsident; aber ein Verwaltungsbeamter, der den Schulleiter entlastet und für seine eigentliche Funktion freistellt, wäre nicht schlecht.
Manche aber sind unausgegoren wie Abschaffung des Beamtentums. Ich erinnere an den Bahnstreik. Nur durch die beamteten Lokführer war einigermaßen der Betrieb aufrechtzuerhalten.
Was überhaupt fehlt ( oder ich hab es überlesen):
Eindämmung der Kultusbürokratie ( da sitzen doch die Spitzenleute, also ab an die Front!)
rfalio
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| na ja... | | von: rhauda
erstellt: 24.10.2008 00:00:51 geändert: 24.10.2008 00:03:53 |
der Stern hat ja schon mal etwas zurück gerudert und hat auch die desolaten Zustände in den Schulen beschrieben (s. stern.online).
Ich warte ja immer noch auf die neuen Gardinen in meinem Zimmer, die alten sind nämlich genau 51 Jahre alt und noch nie gewaschen worden.
Außerdem brauchen wir keine Verwaltungsbeamten, sondern erst mal Sekretariatskräfte. Die Grundschule haben keine, die weiterführenden Schule zu wenige.
Dann brauchen wir dringend Computer-Administratoren und nicht Lehrkräfte, die das alles noch neben bei erledigen.
Abgesehen davon: tun wir doch nicht so, als gäbe es in den Kollegien nicht auch Verbesserungsbedarf.
Wir haben 2 Lehrkräfte, die ihre Klassenarbeiten noch mit der Hand schreiben. (Bevor jemand die Qualität/Form-Diskussion beginnt: die machen auch Scheiß-Unterricht!). Ich rede hier nicht einmal von Textverarbeitung. Ich rede von Schreibmachine-schreiben.
Es gibt Kollegen, die sind so ungebildet, da fällt einem nichts mehr ein. Die wissen nicht nur nicht, was politisch in den USA läuft, die wissen nicht einmal, was in Deutschland läuft.
Regelmäßig gibt es Zwergenaufstand bei einigen, wenn die mal in einer fremden Klasse vertreten müssen. Die sind völlig überfordert. Ich bin der Meinung, dass jede Lehrkraft zu jeder Zeit mit einem Stück Kreide in jede Klasse gehen können muss, um eine sinnvolle Unterrichtsstunde zu erteilen. Das können allerdings viele nicht.
Die Jammerer sind immer mehr die jungen Kollegen, die nichts mehr nebenbei machen können, weil sie "soooo überfordert sind". Das sind aber meistens KOllegen, die weder Kind noch Kegel haben, sondern nur ihren Unterricht. Es betrifft nicht alle jungen Kollegen, aber es ist schon auffallend.
Schulinterne Lehrerfortbildungen, die so vorsichtige Neuerungen wie Placemat-Methode,Gruppenpuzzle, Expertengruppen, etc, beinhalten, werden locker mitgemacht, die Inhalte allerdings nicht umgesetzt.
Dazu muss man nur mal in eine 7. Klasse gehen und feststellen, dass die nicht einmal in der Lage sind, einen Stuhlkreis herzustellen.
Jetzt mag man sagen, dass ich an einer besonders resistenten Schule arbeite - NEIN! Meine Schule ist besonders fortschrittlich im Vergleich zu dem, was ich in Fortbildungen von anderen Schulen höre.
So mag man sich über die furchtbaren Rahmenbedingungen aufregen. Ich bin sofort dabei!
Schule braucht Zuwendung in jeglicher Art
Ich mag allerdings nicht diese Selbstbeweihräucherung der Lehrergruppen, die gerne über die Defizite, die es in den Kollegien zu Hauf gibt, hinwegsehen. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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