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Forum: "Prof. Gunnar Heinsohn über Sozialtransfer und seine Folgen"
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| Kirche im Dorf lassen | | von: missmarpel93
erstellt: 15.02.2010 13:08:16 |
Der Steuerverkürzung der Begüterten entspricht der sozialhife Betrug der Notleidenden. Das Perverse an unserem Sozialstaat ist, dass alle, die die Gemeinschaft betrügen, sich für unglaublich clever halten. Motto, ich bin doch nicht doof und gebe mehr ab als ich hereinbekomme. Die sogenannten "Mitnahmeeffekte", die das System auf den Kopf stellen, ärgern mich. Das sind die landwirtschaftlichen Subventionen an die Lufthansa, genauso wie "Familienpässe" an berechtigte und dergl. more. Eine hohe Anzahl vonPartygesprächen beinhaltet Tipps und Tricks, wie solche Mittel abgegriffen werden können. Und jeder betont, dass esdoch legitim sei, solche Vergünstigungen zu erhalten. Unter Bürgergesellschaft stelle ich mir etwas ganz anderes vor, aber vielleicht ist die Ethik, der ich mich verbunden fühle, einfach nicht mehr zeitgemäß |
| Abgreifen | | von: bger
erstellt: 15.02.2010 13:16:27 |
Ja, Abgreifen scheint ein Volkssport geworden zu sein! Es wird betrogen, was das Zeug hält, vom Versicherungs- über den Anlagebetrug, vom Steuerhinterziehen bis hin zum Erschleichen von Sozialleistungen.
Unter Bürgergesellschaft stelle ich mir etwas ganz anderes vor, aber vielleicht ist die Ethik, der ich mich verbunden fühle, einfach nicht mehr zeitgemäß. Grundsätzlich stimmen dieser Ethik noch viele zu - der Schlimme ist doch immer nur der andere! |
| Die Hartz-IV-Missbrauchsfakten!!! | | von: bakunix
erstellt: 15.02.2010 14:11:57 geändert: 15.02.2010 14:38:16 |
Ich beziehe mich auf die Bundesagentur für Arbeit (BA), deren Vorsitzender ist Mitglied der CDU und somit nicht verdächtig, DDR-kommunistischen Anwandlungen zu unterliegen.
Von dort wird mitgeteilt: Im Durchschnitt hätten im Jahr 2009 rund 6,5 Millionen Menschen Hartz-IV-Leistungen erhalten. Die "Missbrauchsquote" läge bei lediglich 1,9 Prozent. Die "Zunahme des Missbrauchs" stelle sich näher betrachtet, als eher marginal dar: 2008 hätte die entsprechende Quote bei 1,8 Prozent gelegen, also 0,1 Prozent niedriger.
Unter den aufgeführten 165.000 Fällen gehörten auch einfache Ordnungswidrigkeiten, d. h. die Verletzung oder Missachtung von Rechtsregeln, die mit einem Bußgeld belegt würden, aber auch "Verdachtsfälle".
Die Bundesagentur selbst warnte davor, die von ihr präsentierten Zahlen "überzubewerten". Denn der "Leistungsmissbrauch" sei "in Relation zu der Anzahl der Hilfsbedürftigen und den Gesamtausgaben relativ gering verbreitet".
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| Naivität | | von: missmarpel93
erstellt: 15.02.2010 14:20:39 |
Es sind unglaublich viele. Hör die doch einmal die offiziellen Schätzungen zur Schwarzarbeit an.
Es ist egal welchen Bereich man betrachtet, es ist die Folge der großen Zahlen, dass die Missbräuche so ins Gewicht fallen.
Von 10.000.000 sind 1,5% eben jeder 70., im vorliegenden Fall 15.000 Personen. Und glaube mir, 1,5% ist ein sehr kleiner Prozentsatz. Für die üblichen Mauscheleien kommen locker 15% in Betracht. Wenn so zwischen 7 bis 8% zu den besonders Cleveren gehören, dann ist das jeder 12. bis 14. - das fällt schon ins Gewicht.
Was ich unter Mitnahme meine ist z.B. folgender Sachverhalt. der Altmeister und Firmeninhaber ist 58 und will sich zur Ruhe setzen und die Firma an den Sohn übergeben, der ca. 30 Jahre jünger ist. Folgende Vorgehensweise ist besonders Vorteilhaft. Der Altmeister überträgt die geschäftsführung und wird als Angestellter weiterbeschäftigt. Nach einem Jahr wird ihm betriebsbedingt gekündigt. Altersgemäß stehen ihm mindestens 18 Monate ALG I zu, die er bekommt. Danach ist er für die arbeitsverwaltung nicht mehr vermittelbar und wird zwangsweise in den Ruhestand versetzt und erhält eine wie in solchen Fällen vorgesehene verminderte Rente. Die stockt er dann allerdings auf, in dem er einen beratervertrag mit der Fa. seines Sohnes abschließt. Die Kosten dieses Beratervertrages sind Betriebskosten und sind vollabzugsfähig bei der Steuer. Die Vorgehensweise ist gängige Praxis und vollkommen legal. Und mit diesem hart erarbeiteten Verdienst kann man dann in geselliger Stammtischrunde die ewige Mähr von den ausbildungsunfähigen Jugendlichen, den illoyalen Angestellten, den faulen beamten und vor allem des schmarotzenden prekariats weiterverbreiten. -Und nicht vergessen, auf die banker darf man auch noch schimpfen wegen Basel II und so weiter.
Aufpassen muss man nur, das einem der eigene Heiligenschein nicht verrutscht und einem die Sicht auf neue steuerfinanzierte Fördertöpfe versperrt. (absolutes fehlen eines WÜRG-smilies) |
| @missmarpel93 | | von: bakunix
erstellt: 15.02.2010 14:36:39 geändert: 15.02.2010 14:37:56 |
Du schreibst: „Es ist egal welchen Bereich man betrachtet, es ist die Folge der großen Zahlen, dass die Missbräuche so ins Gewicht fallen. Von 10.000.000 sind 1,5% eben jeder 70., im vorliegenden Fall 15.000 Personen. Und glaube mir, 1,5% ist ein sehr kleiner Prozentsatz. Für die üblichen Mauscheleien kommen locker 15% in Betracht. Wenn so zwischen 7 bis 8% zu den besonders Cleveren gehören, dann ist das jeder 12. bis 14. - das fällt schon ins Gewicht.“
Ich weiß nicht, welche Zahlen Du da verwendest. Wo sind Deine Quellen, wenn Du behauptest: „Für die üblichen Mauscheleien kommen locker 15% in Betracht.“ Und dann, Deine 7 bis 8 Prozent besonders Cleveren. Aus welchem Sack holst Du diese denn, um dann auf jeden 12. bis 14. zu kommen, der Missbrauch betreibe?
Ich habe die Bundesagentur für Arbeit zitiert, und Herr Weise, der Chef dieser Einrichtung, ist ein ehrenwertes CDU-Mitglied. Der wird sich doch in der Öffentlichkeit nicht selbst betrügen!
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| gesamtgesellschaftliches Problem | | von: missmarpel93
erstellt: 15.02.2010 16:04:01 |
bakunix, ich beziehe mich ja ausdrücklich auf die Gesamtheit der Mauscheleien gegenüber dem Staat (Steuern, Abgaben, Subventionen, Transferleistungen etc) oder privaten oder öffentlichen Kassen (Sozialversicherungen, Versicherungen, Verbände und Vereine etc.).
Die 1,9% die das Controlling der BA meldet als ganze Wahrheit zu verkaufen ist entweder blauäugig oder infam. Jedes Contolling wird eine Fehlerquote von 2 bis 3% zugeben. Die Grenze ist hoch genug, um auf Erfolge der eigenen Bemühungen hinzuweisen und darüber hinaus auch geeignet den Fortbestand der eigenen Abteilung zu garantieren.
Der gesamtgesellschaftliche Schaden dürfte in jedem Fall in die Mrd. gehen, Der von mir genannte höhere Prozentsatz an der Gesamtbevölkerung liegt daran, dass jeder mehrfach gezählt werden muss. Der Schwarzarbeiter hinterzieht ja nicht nur Steuern sondern auch in erheblichem Maße Sozialabgaben. Darüberhinaus erhält er auch noch Leistungen aus diesen Kassen und Zuwendungen, da sein nachgewiesenes Einkommen unter den jeweils geltenden Grenzen liegt. Diese Mehrfachtatbestände führen zwangsläufig zu dem höheren Prozentsatz.
Das ein "Hartzer" keine Steuern in neneswertem Umfang hinterzieht , ist genauso wahrscheinlich wie die tatsache, dass der Einkommensmilionär das ALG II missbraucht. |
| @missmarpel93 | | von: bakunix
erstellt: 15.02.2010 17:04:40 geändert: 15.02.2010 17:06:47 |
Nochmals: Ich habe die Bundesagentur für Arbeit zitiert, und diese spricht von zu beanstandenden Fällen in Höhe von 1,9 Prozent, wobei sich ein Großteil davon auf falsches Ausfüllen des Antragsformulars bezieht und nach Zahlung eines Bußgeldes bereinigt ist. Die BA spricht ausdrücklich von einer niedrigen Quote. Und Du schreibst jetzt: „Die 1,9% die das Controlling der BA meldet als ganze Wahrheit zu verkaufen ist entweder blauäugig oder infam.“ Das heißt, Du unterstellst der BA, sie liefere falsche Zahlen. Und wer die Zahlen der BA benutze, wie ich, sei entweder blauäugig oder infam, handele also ehrlos (so die Übersetzung von infam). Ich nehme das zur Kenntnis.
Du weißt es also besser, weil Du schreibst, „jedes Controlling“ würde „eine Fehlerquote von 2 bis 3% zugeben.“ Woher weißt Du das? Und dann folgerst Du noch, die „Grenze ist hoch genug, um auf Erfolge der eigenen Bemühungen hinzuweisen und darüber hinaus auch geeignet den Fortbestand der eigenen Abteilung zu garantieren.“ Das bedeutet, die Verantwortlichen würden die Zahlen so wählen, dass die eigene Abteilung erhalten bleibe, mit anderen Worten, gar kein Interesse hätten, mit richtigen Zahlen auf den Markt zu kommen.
Wenn ich so abenteuerlich argumentiert hätte, wie Du das jetzt tust, wüsste ich nicht, was Du mir noch alles außer Ehrlosigkeit unterstellt hättest. Darüber hinaus nennst Du immer noch keine Quellen für die von Dir verwendeten Zahlen. Du flüchtest in Allgemeines, indem Du schreibst „…ich beziehe mich ja ausdrücklich auf die Gesamtheit der Mauscheleien gegenüber dem Staat (Steuern, Abgaben, Subventionen, Transferleistungen etc) oder privaten oder öffentlichen Kassen (Sozialversicherungen, Versicherungen, Verbände und Vereine etc.).“ Dann stellst Du daraus resultierend die Vermutung auf: „Der gesamtgesellschaftliche Schaden dürfte in jedem Fall in die Mrd. gehen.“ Angesichts dieser Argumentationsqualität befürchte ich, dass Dir nur noch daran gelegen ist, Deine Gesamthaltung gegenüber den „Sozialschmarotzern“ zu immunisieren.
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