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Forum: "S21"
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| Wenn man es historisch sieht: | | von: rfalio
erstellt: 02.10.2010 07:56:32 |
Kopfbahnhöfe waren zur Dampflokzeit erforderlich, um die Lokomotiven zu wechseln. Die hatten ja nur einen beschränkten Kohle- und vor allem Wasservorrat. Damals waren diese Bahnhöfe deswegen sinnvoll. Heute sind sie nur dann von Nutzen, wenn sie absolute Endbahnhöfe sind. Ansonsten muss entweder die Lok oder das Personal gewechselt werden oder der Lokführer den ganzen Zug entlanglaufen, um die Steuerung am anderen Ende zu übernehmen. Für den Fahrgast ist es auch unangenehm, denn er fährt auf einmal rückwärts, wenn er vorher vorwärts gefahren ist.
Aus- und einfahrende Züge kreuzen sich und erschweren den Betriebsablauf.
Soweit die Sachargumente gegen einen Kopfbahnhof.
Ob nun die Größenordnung (vor allem finanziell) in Stuttgart angemessen ist, kann ich als Baulaie nicht beurteilen.
Zu den wirklich bedauerlichen Vorfällen:
Unser Demonstrationsrecht gilt für angemeldete Demonstrationen an den genehmigten Örtlichkeiten, wenn die Teilnehmer gewaltfrei agieren.
Stürmen sie eine Baustelle mit all ihren Gefahren, muss die Polizei einschreiten!
Kleine Kinder zu einer nächtlichen Demo mitnehmen würde ich auch nicht.
Wie gesagt, es ist bedauerlich, dass es zu diesen Vorfällen gekommen ist, aber einseitige Schuldzuweisungen, Verweigerung von Vesprächen etc. dienen sicher nicht einer Deeskalation.
rfalio |
| Presse | | von: missmarpel93
erstellt: 02.10.2010 09:37:05 |
Mich stört ebenfalls ein wenig die mediale Aufbereitung des Themas.
In den wenigsten Berichten wird darüber informiert, dass die beiden Flügel des Bahnhofgebäudes Sitz der ehemaligen Bundesbahndirektion Südwest waren. Da es keine Bahndirektionen mehr gibt, haben die Gebäudekörper ihre Nutzung verloren und standen überwiegend leer.
In den Medien wird ebenfalls so getan als ob die genehmigte Schülerdemo gewaltsam von der polizei aufgelöst wurde. tatsache ist aber das die Schülerdemo genehmigt war, wobei die genehmigte Demo sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt war. Da gegen diese Auflagen verstoßen wurde, ist die Polizei gegen die Demonstranten vorgegangen und hat sie von den Wegen des Schlossparkes "entfernt", da sie wegen der nächtlichen Fällaktion des Baugelände mit Absperrgittern sichern wollte/musste. Die Verhinderung dieser Absperrmaßnahmen waren das Ziel der Demonstranten. Diese Aktionen waren aber nicht mehr durch die Genehmigung der angemeldeten Schüler demonstration abgedeckt.
Meiner Meinung ist S21 nur ein Symbol, letztlich geht es um den Übergang des Ministerpräsidentenamtes von Öttinger auf Mappus, dass wie bei der CDU üblich kurz nach der Wiederwahl des alten Amtsinhabers erfolgte. Das hat bei der CDU schon Tradition, dass eine bekannte Person zur Wahl gestellt wird und nach einem bzw. anderthalb Jahren der Amtsinhaber abgelöst wird. Als Legitimation reicht dann ein Parteitagsbeschluss.
Bei meiner CDU geführten NRW-Heimatstadt konnte bei der letzten Kommunalwahl aus den gleichen Gründen weder der Bürgermeister noch der Landrat direkt gewählt werden. Beide Positionen wurden in zuvor beschrieben Verfahren nachbesetzt. Der so installierte Mandatsträger ist dann automatisch mit den Stimmen der Mehrheit des Stadtrates bzw. des Kreistages für die laufende und die nächste Legislaturperiode gewählt. Der Amtsinhaber hat dann die erstaunliche Restlaufzeit von fast 9 Jahren, ohne sich einer Direktwahl durch die Bürger stellen zu müssen.
Welcher der CDU-Ministerpräsidenten hat das Amt in Folge einer Landtagswahl gewonnen und wie viele sind in einer laufenden Amtszeit ins Amt gerutscht? Wundern darf sich somit keiner wenn der Souverän rebelliert und sich den nächst besten Aufhänger sucht. S21 ist nur der Anlass, nicht aber die Ursache für den Bürgerprotest im "Ländle".
Das darüber hinaus gehende Problem ist wahrscheinlich die Hochdeut-Schwäche der Schwaben, die eben alles können, nur eben keine Baugenehmigung in einwandtfreiem Hochdeutsch lesen können. |
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