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Forum: "Warum haben wir LehrerInnen einen so schlechten Ruf?"
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| andere welt ? | | von: rdaneel
erstellt: 20.10.2004 18:52:02 |
hallöchen ...
ich glaube ein teil des problems, ist das lehrer und andere "staatsdiener", so sie denn direkt von der schule (ggf. über das studium) in den "staatsdienst" eingetreten sind, in gewisser weise in einer anderen welt leben.
vorab: ich will die arbeitsbelastung von lehrern etc. in keinster weise herunterreden. ich persönliche kenne lehrer von
- arbeiten bis zum umfallen
bis
- tun nix außer die "paar" unterrichtsstunden durchzuziehen
wobei die lehrer, welche ihren unterricht sorgsam vor- und nachbereiten in der mehrheit sind (nicht repräsentative, persönliche einschätzung)
jedoch: ich habe den eindruck, das nur sehr wenige lehrer eine vorstellung von der situation von arbeitern/angestellten in der freien wirtschaft haben.
in exponentiell ansteigendem grad haben immer mehr arbeiter und angestellte in der freien wirtschaft begründete, tägliche existenzsorgen.
das verhalten vieler arbeitskollen, vorgesetzte, kunden, etc. hält mit dem von verhaltensauffälligen schülern locker schritt.
die arbeitsanforderungen (arbeitsverdichtung, produktivitätssteigerungen) nimmt teilweise ausmaße an, die alle sozialen erungenschaften der letzten 50 jahre pulverisieren.
die lehrerseite kann ich persönlich noch nicht wirklich beurteilen, da mein wechsel in den schuldienst ja zur zeit erst noch absicht ist. den wandel der arbeitsbedingungen in der freien wirtschaft kann ich wohl ganz gut beurteilen. ich habe eine ausbildung zum bergmechaniker und würde meine tätigkeit als berater in der it-branche liebend gerne gegen die damalige arbeit eintauschen. arbeiten nachts und am wochenende kenne ich auch - zusätzlich zu den 10 stunden am tage beim kunden.
was ich eigentlich zum ausdruck bringen möchte: somit ensteht/entstand eine situation in der BEIDE seiten ein völlig verzehrtes bild der jeweiligen lebens- und arbeitssituation haben. dieses stellt den nährboden für vorurteile und neiddiskussionen dar.
ich würde mir wünschen, dass lehrer verstärkt die initative ergreifen und auf eltern und schüler zugehen, um anteil an deren lebens- und arbeitssituation zu nehmen.
glück auf
r.daneel
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| Freie Wirtschaft | | von: kaan
erstellt: 20.10.2004 19:44:05 |
Ich weiss nicht wie es euch anderen da draussen geht (v.a. in Deutschland),
Ch bin hier in der Schweiz noch in Ausbildung, unterrichte aber bereits. Aber die ersten drei Jahre meines Studiums habe ich mich mit Jobs finanziert, die sind genau in der freien Marktwirschaft oder so angesiedelt. Ich arbeitete als Lagerist, als Kleiderverteiler einer Fabrik, CD Verkäufer in einem Grosshandel, im Mediamarkt an der Kasse, und wenn ich mal keinen Job hatte, so lebte ich (und lebe heute noch) ganz knapp mit dem verdienten Geld um mir das Studium zu finanzieren. Hier erhält ein Student nicht sehr viel Geld wenn er bereits unterrichtet. Natürlich ist es vielleicht so, dass viele Studenten/Lehrer später mal mehr verdienen als vielleicht ein Bauarbeiter, aber die Zeit vorher 4, 5, 6 oder gar 7 Jahre muss man doch auch durchbeissen und man ist bereit jeden aber auch jeden Job zu machen.
Wie stehts mit euch anderen?
Kaan |
| wenn | | von: fairytale1
erstellt: 23.10.2004 10:24:57 |
kolleginnen in den ersten paar schulwochen der ersten klasse gleich mal 2 buchstaben pro woche *erarbeiten* ohne zu festigen, wenn eine arbeit *motiverend* abgehakt wird,anstatt sie mit einem kommentar zu versehen oder mit sticker oder stempel o.ä., wenn hausaufgaben bei den kleinsten bis abends dauern, ...oder bei anderen kollegen die kinder keinen schimmer von strukturierter arbeit und grundbegriffen haben, aber im chaos tausender karteiblätter untergehen,..oder im nächsten beispiel kollegen mit der stechuhr arbeiten und keinen schritt bereit sind unbezahlt zu arbeiten, ein ausflug in den tierpark dann nettozeit grad mal eine stunde dauert, weil *man* ja um 12 wieder daheim sein will....
wenn lehrer/Innen vergessen,dass das lob, die beziehung zum schüler, das herz, die bindung erst lernen wirklich ermöglichen, sondern nur mit bösem, grimmigen blick in der klasse stehen und ihre zeit *absitzen*, nach den selben methoden und vorbereitungen wie zu dienstantritt arbeiten...
WUNDERT mich der ruf der lehrer manchmal echt nicht.
leider wird übersehen,dass unter den lehrern viele sehr engagierte MENSCHEN sind,die sich bemügen und ihr bestes geben.
4teas hat mir mut gemacht,weil ich hier viele gefunden habe,die sich tagtäglich um das wohl der kids und nicht nur um bloße *stoffvermittlung* bemühen, die humor haben und sich einsetzen.
von daher ist mir der RUF der lehrer egal, denn ich bin ein individuum, sollen sie alle reden, es wird nichts dran ändern
wünsche euch ein erholsames und frudvolles weekend!
fairy*** |
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