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Forum: "Kinder im Lokal"
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| Kinder | | von: poodledoodle
erstellt: 01.06.2013 15:44:29 |
Ich gehe nicht in Restaurants, wenn dort üblicherweise Kinder sind. Es stört mich. Hotels buche ich nur, wenn sie in der Gästebewertung miserable Bewertungen bzgl. Kinderfreundlichkeit haben, mich stören Kinderlärm und -toben.
Ich kann Eltern verstehen, die ihre Kinder mit in Lokale nehmen. Ich habe es auch gemacht, da war es noch gar nicht modern. Ich schimpfe nicht, wenn Kinder Lärm machen und unter den Tischen herumkriechen. Kinder haben einen Bewegungsdrang und spielen gerne.
Das einzige, was ich von den Eltern unerträglich finde, ist, wenn sie dulden, dass ihre Kinder mit den Schuhsohlen die Stuhlflächen berühren.
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| ... | | von: ivy81
erstellt: 01.06.2013 16:21:08 |
Als Mama zweier Kleinkinder muss ich ehrlich gestehen, dass ich am liebsten in solche Lokale gehe, in denen ich meine Kinder nicht ständig zum Stillsein und Sitzenbleiben anhalten muss. Ich möchte nicht, dass sich jemand durch uns gestört fühlt, aber ich möchte auch entspannt essen und mich unterhalten können. Geht das nicht, bleibe ich lieber daheim. Aus genau diesem Grund fahren wir auch im Urlaub immer in Kinderhotels. Da schimopft keiner, ich habe ein ruhiges Gewissen und entspannte Mahlzeiten udn die Kinder trotzdem keine Langeweile.
"noch eine andere - aber doch ähnliche - Situtation, die mich nervt.
Eine Freundin, Mutter von zwei jüngeren Kindern, ruft mich an. Zwischendurch plärren die Kinder, wollen etwas von ihr, und sie reagiert drauf, spricht mit den Kindern, lässt sich ablenken, und ich darf mir das dann alles am Telefon anhören und abwarten, immer wieder zwischendurch.
Wohlgemerkt: SIE hat MICH angerufen, hat also selber den Zeitpunkt gewählt. Da sollte es doch wohl möglich sein, vorher die Kinder sinnvoll zu beschäftigen bzw. ihnen beizubringen, dass es Situationen gibt, wo die Mutter mal für eine Viertelstunde ungestört sein möchte. Das hat auch etwas mit Grenzen setzen zu tun.
Würde die Mutter vorsorgen, wäre allen gedient. Aber SO finde ich solch ein Telefonat einfach nur nervig."
Klexel, mit Kleinkindern sollte vieles möglich sein, dass dann in der Prxis eben doch nicht so ist. Ich kann leider den Harndrang meiner Kinder nicht kontrollieren, sie nicht fesseln oder knebeln und möchte sie auch ungern vorm TV parken, nur weil ich telefonieren muss. Das wären aber die einzigen Szenarien, in denen ich mir ein ungestörtes Telefonat vorstellen könnte.
"seit ich in der grunzschule arbeite,... "
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... |
| ... | | von: sandy03
erstellt: 01.06.2013 16:44:59 |
Eure hier geschilderten Erfahrungen haben mich schon öfter an Eltern u. leider besonders oft an Müttern (auch wenn ich selber eine bin) u. ihre Einstellung zweifeln lassen.
Dabei fällt mir noch eine Szene ein, bei der ich nur staunen kann u. die ich leider auch schon öfter beobachten musste: Mutter sitzt am Spielplatz auf einer Bank, den Blick immer auf ein Smartphone gerichtet u. daddelt oder schreibt etwas, während das dazugehörende Kind spielt, buddelt, klettert, ... Andere Mütter sitzen auf anderen Bänken daneben, keine beachtet ihr Kind, weder mit lobenden, ermahnenden oder sonstigen Bemerkungen, geschweige denn, sich dazu zu setzen u. mitzumachen. Es findet aber auch keine Unterhaltung zwischen diesen Müttern statt.
Bei einigen scheint die Bereitschaft, etwas mit dem eigenen Nachwuchs zu unternehmen enorm abgenommen zu haben... Dabei ist es doch durchaus spaßig mal wieder zu schaukeln, im Sand zu graben, über Seile zu balancieren, ... und dabei den Nachwuchs zu erleben, mit welcher Begeisterung dieser (neue) Spielterraine erobert, sich ausprobiert, etwas Neues lernt, .... |
| Mitspielen | | von: poodledoodle
erstellt: 01.06.2013 17:21:18 |
sandy03
Mitspielen finde ich unmöglich. Warum sollen Eltern in die Terrains von Kindern eingreifen?
Bei uns Älteren war das absolut unüblich, Kinderwelt und Erwachsenenwelt war getrennt und das war gut so.
Heute kommen sogar manche Eltern in die Schule und sagen dem Lehrer, wie er am besten unterrichten soll. Ein Grund ist auch, weil die Eltern innerlich mit ihren Kindern auf einer Stufe stehen. Viele Eltern sind in Teilen nicht erwachsen und können somit ihre Elternrolle nicht wahrnehmen.
Oder wie der Philosoph Khalil Gibran sagte:
Ihr dürft ihren (euren Kindern) Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen....
(Gibran, Eure Kinder) |
| gemeinsam meistern | | von: palim
erstellt: 01.06.2013 18:35:33 |
ich glaube ja eher, dass im Cafe das Problem deutlich wird, das an anderen Stellen auch vorhanden ist.
Wenn schon Ausflug, Cafe, Öffentlichkeit, weil man sich etwas gönnen möchte oder auf sein bisheriges Lebensgefühl nicht komplett verzichten möchte,
dann muss man das Kind eben einbinden.
Und das ist kein neues Thema.
Als Studentin war mir immer unbegreiflich, warum Eltern mit Kinder Zug fahren, die Kinder aber weder ein Buch, noch Malstifte noch anderes Spielzeug zur Verfügung hatten.
Da habe ich manchmal meine Federtasche rausgekramt und ein Blatt bereit gestellt, damit es für alle erträglicher war.
Dann muss man eben etwas in der Tasche haben, damit die Langeweile nicht zu groß wird und mit leisen Aktivitäten besänftigt werden kann.
Im übrigen glaube ich, dass Kinder, die gewohnt sind, beim Essen am Tisch zu sitzen und mitten Mang zu sein, Situationen im Restaurant oder Cafe erheblich besser meistern, als solche, die auch Zuhause unentwegt als Sirenen durch die Wohnung kreischen.
Und das merkt man auch in KiGa und GS.
Palim |
| Ich denke | | von: caldeirao
erstellt: 01.06.2013 20:19:45 |
hier kommt noch ein anderes Problem zum Tragen.
In einigen Familien lernen die Kinder nicht mehr Rücksicht zu nehmen. Alles dreht sich nur um sie.
Klexel bringt hier ein schönes Beispiel. Eine Freundin ruft sie an und als die Kinder etwas wollen, wird das Gespräch sofort unterbrochen und das Problem sofort geklärt. Es geht sicher nicht nur um dringende Bedürfnisse wie der Toilettengang. Dafür hätte Klexel bestimmt Verständnis gehabt. Meist geht es um solche Dinge wie dass sich der Baustein gerade nicht lösen lässt oder dass man gern dies oder das geöffnet haben will, dass Paule gerade mit dem Auto spielt, das Tina gerne möchte usw. Das Klexel am anderen Ende wartet und ihre Zeit nicht auf dem Jahrmarkt gefunden hat, interessiert keinen. Die Bedürfnisbefriedigung der Kinder steht im Vordergrund.
Und wenn die Kinder eben in der Gaststätte gerade lärmen, weil sie spielen wer schreit am lautesten, so dürfen sie in ihrer Kreativität nicht gestört werden. Denn schließlich entwickeln sie sich ja noch und wer weiß, wozu sie mal eine kräftige Stimme brauchen.
Ich weiß nicht, ob solche Eltern auch mal darüber nachdenken, was sie ihren Kindern antun. Diese Kinder können auf nichts sehnsüchtig warten und sich dann freuen, wenn sie es haben. Sie lernen nicht mit Frustration umzugehen. Überraschung gibt es nicht, denn mit was will man sie überraschen. Na ja, was soll es.
Ich denke keiner von uns ist Kinderunfreundlich, aber es kann auch nicht sein, dass Kinder die Eltern tyrannisieren bzw. dirigieren. |
| Projektmanagement | | von: missmarpel93
erstellt: 02.06.2013 07:23:07 |
Kinder kommen eben nicht mehr so nebenher wie annodunnemals. Sie werden in bestimmten Lebensphasen als Projekt geplant. Die Eltern initiieren sich also als Projektverantwortliche und sind wichtig.
Wie bei anderen Projekten in ihrem beruflichen Umfeld sind sie es gewohnt, Nebensächlichkeiten zu delegieren - nur es findet sich anders als im Betrieb eben keiner. Und so müssen sie sich um Nebensächlichkeiten kümmern. Dies sind sie weder gewohnt noch haben sie die erforderlichen Fähigkeiten z.B. auch einmal Nein zu sagen. Sie sind eben geprägt durch "anything goes". Sie sind gewohnt, dass alles irgendwie machbar ist, was der Kunde bzw. der Chef will. Wenn das Kind jetzt entweder als Chef oder als Kunde gesehen wird, dann ist es kein Wunder, wie die Eltern sich verhalten.
Im Grunde versagen diese Eltern in all den hier im Thread geschilderten Situationen, nur können sie es sich nicht eingestehen. Aus diesem Grund sind dann die anderen schuld - weil kinderfeindlich.
Sie kapieren nicht, dass es ihre Aufgabe ist, Grenzen zu setzen. Und dabei geht es nicht darum die Toleranzgrenze der Umgebung bezüglich Kindergeschrei zu verändern.
Hinzu kommt etwas anderes, das Gluckensyndrom. Früher wurden die Kinder nach dem Essen im Restaurant ganz einfach nach draußen geschickt zum Spielen. Die waren meist glücklich erkundeten die Umgebung und kamen nur ins Restaurant zurück, wenn sie Hilfe brauchten, weil einer nicht mehr vom Baum runterkam oder sich verletzt hatte.
Heute ist das alles viel zu gefährlich. Was da alles passieren kann. Und so werden die Kinder in ein Korsett gepresst, aus dem sie versuchen auszubrechen. Würde ich als Kind auch wollen. |
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