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Forum: "Ein offener Brief zum Jahreswechsel: Liebe Schulpolitiker …"
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 | Bringt nichts! |  | von: palim

erstellt: 08.01.2014 18:52:21 |
@sopäd
Es tut mir leid,
ich kann mit dir mein Anliegen nicht thematisieren.
Ich fühle mich von dir generell missverstanden.
Meine Argumente werden umgedreht, fadenscheinig dargestellt, negiert.
Meine Intention an Kleinigkeiten vorgeführt und immer habe ich das Gefühl,
du willst mir etwas Böses,
denkst, ich würde mich nicht engagieren,
meinst, die SchülerInnen seien mir egal.
An jedem Post findest du ein Haar in der Suppe,
etwas, was ICH falsch mache, wo ICH mich kümmern sollte, wo ICH einen Fehler mache, wo ICH nicht willens sei, wo ICH falsch denke, ticke, was weiß ich.
Immer kommen Anschuldigungen, man sei nicht infomiert, nicht fortgebildet, müsse sich eben besser kümmern.
Ich HABE mich gekümmert,
ich HABE "hier! ich!" gerufen, als FoBi angeboten wurden, die waren aber schlecht,
ich HABE mich über weitere Angebote informiert,
wir HABEN als Schule das in Anspruch genommen, was es hier vor Ort in unserem Bundesland gibt - das ist aber viel zu wenig und NIEMAND in meinem Umkreis kennt überhaupt ein Angebot zu gut funktionierendem, differenzierendem, alle Belange berücksichtigendem und zeitlich machbarem Unterricht zur inklusiven Beschulung ohne zusätzliche personelle Ausstattung.
Wir arbeiten zusammen,
stoßen täglich an unsere Grenzen,
es wird immer mehr und immer schlimmer
und JETZT ist der Punkt erreicht, wo mehrere KollegInnen im Kollegium sagen: So geht es nicht mehr. Wir können nicht mehr.
Wenn du von der Mehrbelastung nicht betroffen bist, finde ich es bemerkenswert.
Ich habe in den letzten Jahren unzählbar viele Konzepte erstellt,
es werden von Jahr zu Jahr mehr Dokumente, die ich ausfüllen soll, ohne dass überhaupt eine Hilfe BEIM KIND ankommt,
die Aufgabenfelder scheinen sich über Nacht zu vermehren.
Da helfen mir weder Vorwürfe, noch Anschuldigungen, noch irgendwelche wohlgemeinten Dokumente aus Behörden.
Es ärgert mich,
Unverständnis, Unterstellungen und Vorwürfe deinerseits zu ernten für meine Äußerungen.
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Was bin ich froh, dass es viele andere KollegInnen gibt, die gelungen argumentieren und ihre Sichtweisen darlegen, ohne andere anzugreifen (ja, ich mag den Austausch mit mordent, bin interessiert an anderen Ideen, verstehe seine Sichtweise ... und bin doch anderer Meinung).
Und ich bin immer wieder glücklich, hier Menschen zu finden, die einem ohne Gegenleistung hilfreich zur Seite stehen,
ein offenes Ohr und Verständnis für alltägliche Sorgen haben
und durchaus erkennen, wenn die Lage erschreckend, besorgniserregend und aussichtslos zu sein scheint,
dennoch aber gute Tipps und immer auch Trost oder ein Lächeln für mich bereit halten, wenn ich es am nötigsten brauche. Vielen Dank genau diesen!
Palim |
 | schon wieder |  | von: palim

erstellt: 08.01.2014 19:29:31 |
Das Lehrerforum ist nicht komisch - und dieses gerade mal 4 Seiten lang mit vielen guten Beiträgen.
Die Konzepte haben wir alle geschrieben, nicht alleine ich.
Jede bei uns hat mehrere Fachkonferenzen,
jeder hat zusätzliche Aufgaben,
jeder muss sich an außerunterrichtlichen Sachen beteiligen - und das umfasst nicht 1 Sportfest im Jahr, sondern diverse Aufgaben, die erledigt werden müssen.
Ja,
ich werde weniger Konzepte schreiben (habe ich mir fest vorgenommen) und brauche mehr Zeit für mich,
aber ich weiß eben auch, dass das dann zu Lasten der KollegInnen geht, deren Schreibtisch auch übervoll ist.
Die Arbeit ist nicht besser zu verteilen,
sie ist übermäßig viel.
Mal trägt der eine mehr, mal die andere,
aber insgesamt sind die Päckchen für alle zu groß.
Und mordents Argument, dass man ja Stunden verkürzen könnte, ist zwar ein solidarischer Ansatz,
dennoch bleibe ich bei der Meinung, dass die Aufgaben eines Berufes in einem leistbaren Ausmaß sein sollten.
Wenn man also Inklusion oder andere Aufgaben in der Schule umsetzen möchte und die personelle Ausstattung nicht erhöht, muss man irgendwann überlegen, welche Aufgaben gestrichen oder vermindert werden.
Da stellt sich die Frage: Welche sollen das sein?
Natürlich kann man sich als Lehrkraft Aufgaben entziehen oder oberflächlich erledigen.
Aber auch dann geht dieses Verhalten zu Lasten anderer.
Palim |
 | aufgaben streichen |  | von: sonpaed

erstellt: 12.01.2014 08:35:10 |
haben wir auch gemacht. zuerst haben wir für unsere schule einen
aufgabenkatalog zusammengetragen, der wirklich alles umfasste, was bei uns
so lief. erstaunt haben wir dann festgestellt, dass sich im laufe der jahrzehnte
dinge ergeben haben, die bei genauerer betrachtung nicht zwingend den
schülerInnen dienten, sondern als "öffentlichkeitsarbeit" (wir bezeichneten sie
als "pr-gags") verbucht waren. hier konnten wir erstaunlich viel entschlacken.
dann haben wir als nächstes die verbleibenden aufgaben auf ihren
"rationalisierungsfaktor" abgeklopft. auch hier wurden enorme zeitgewinne
eingefahren. als beispel möchte ich die dokumentation der lernentwicklung
der einzelnen schülerInnen anführen. war es bis dato so, dass eine solche
dokumentation häufig erst "bei bedarf", also auf offizielle anfrage, adhoc
zusamengeschrieben wurde (was dann zu recht als "horroraufgabe"
angesehen wurde!), so haben wir ( alle kollegInnen) nun ein einheitliches
(schul)raster,welches mit wenig aufwand kontinuierlich gepflegt wird. diese
dokumentation dient auch immer als gesprächsgrundlage, wenn wir uns über
schülerInnen unterhalten und hat somit auch eine enorme akzeptanz durch
sinnhaftigkeit. letzteres würde ich auch als entscheidend darstellen: ohne die
erkenntnis der sinnhaftigkeit dieser tätigkeiten scheitert die arbeit.
ein anderes beispiel sind konferenzen: waren sie früher öfter langatmige
gesamtveranstaltungen im schulleiterfrontalstil, sind sie heute fast nur noch
in form von gesprächkreisen in teilgruppen umklammert von
schulleitereinstieg und gemeinsamen ausklang organisiert. die inhalte haben
sich natürlich auch sehr verschoben. die effizienz hat sich drastisch erhöht.
zum abschluss noch etwas zum "dienst nach vorschrift":
diesen würde ich so mancher lehrerIn ja sogar empfehlen. setzt er doch
voraus, sich mit den vorschriften mal intensiv zu befassen, um genaue
kenntnis darüber zu erlangen. ich habe schon oft lehrerInnen kennen gelernt,
die demonstrativ behaupteten, "nur noch dienst nach vorschrift zu machen",
dann aber nicht definieren konnten, welche vorschriften sie denn nun
beachten würden…
mfg
sopaed |
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