Beamte sind bezüglich einer Gewerkschaft wesensfremd. Der Beamte wird alimentiert und wird nicht nach Leistung bezahlt. Seine dienstliche Verwendung geschieht allein unter dem Aspekt der Daseinsvorsorge. Das Dienstverhältnis beruht auf der Vereinbarung lebenslange Diensttreue gegen lebenslange Alimentierung. Welche originäre Funktion hat in diesem Verhältnis eine Gewerkschaft?
Aber genauso gut sind Gewerkschaften für AT-Angestellte. Das heißt aber nicht, dass ich mich gegen Listen ausspreche, auch diese Gruppen haben Interessen, die sie auf einer Betriebsversammlung vorbringen müssen. Aber das sind Interessenvertretungen und keine Gewerkschaften im klassischen Sinn.
missmarpel93 schreibt: "Beamte sind bezüglich einer Gewerkschaft wesensfremd."
Ein Beispiel, weshalb eine Gewerkschaft sinnvoll ist, zeigt folgendes Rundschreiben an die Kolleginnen und Kollegen der Schulen in RLP, das auch als Presserklärung veröffentlicht wurde (Auszug):
VBE fordert mehr Gewaltprävention!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die tödliche Gewalt an Schulen hat jetzt offensichtlich auch Rheinland-Pfalz erreicht! Wieder sind durch die Gewalttat eines Einzelnen an einer Schule unschuldige Menschen zu Schaden gekommen. Das Geschehen erinnert unweigerlich an die Ereignisse von Erfurt im Jahr 2002 und an Winnenden im Jahr 2009.
Nicht nur die Schulen in Rheinland-Pfalz und alle, die in ihnen leben und arbeiten, sind erschüttert. Die gesamte Bevölkerung trauert um den getöteten Kollegen.
Der Familie unseres getöteten Kollegen und allen Betroffenen sprechen wir unsere tief empfundene Anteilnahme aus. Das Tragische ist: Eine irrationale Tat wie diese kann letztlich überall passieren. Es gibt keine schnellen oder einfachen Erklärungen für solch eine Bluttat! Deshalb: Wir müssen endlich die Entstehung und Verbreitung gewalttätigen Verhaltens ernster nehmen und dann auch entsprechend handeln! Und das nicht nur in der Schule!
Hier wird in die Öffentlichkeit hineingewirkt, den Anlass dieses Schreibens zum Nachdenken zu nutzen, um den Fokus der Politik auf Gewaltpräventionsmaßnahmen zu legen. Letztendlich zum Nutzen und zum Schutz der Lehrerinnen und Lehrer. Deshalb benötigen auch Beamtinnen und Beamte eine Organisation, die ihre Interessen vertritt. Weshalb soll das wesensfremd sein?
Die VBE ist eine Interessenvertretung und keine Gewerkschaft. Aber das habe ich bereits gesagt.
Ebenso, es ist richtig sich - auch als Beamter - in einer Interessensvertretung zu organisieren. Das aber ändert alles nichts an der Tatsache, dass das spezielle Arbeitsverhältnis eines Beamten und die durch Gewerkschaften erkämpften Rechte von Arbeitern und Angestellten unterschiedlicher nicht sein können. Normalerweise stehen die Parteien sich als Tarifparteien diametral gegenüber. Das ist bei Tarifverhandlungen von Beamten nicht der Fall, da beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dem selben tarifvertrag unterworfen sind. Also wo ist der Unterschied zwischen Arbeitern/Angestellten und Beamten im arbeitsrechtlichen Sinn?
Da Du die Definitionshoheit in Anspruch zu nehmen pflegst, gestatte ich mir aus dem Landesverband des VBE von Nordrhein-Westfalen ein Zitat einzustellen:
Der Verband Bildung und Erziehung ist eine gewerkschaftliche Organisation für
Lehrkräfte und sozialpädagogische Beschäftigte an Grund-, Haupt-, Gesamt- und Förderschulen, für Erzieherinnen und Erzieher, Studierende und Lehrende der Hochschulen und Studienseminare. Der VBE vertritt die gewerkschaftlichen und bildungspolitischen Interessen dieser Berufsgruppen.
Natürlich bleibt es Dir unbelassen, weiterhin zu definieren: „Die (sic!) VBE ist eine Interessenvertretung und keine Gewerkschaft. Aber das habe ich bereits gesagt.“ Jedoch vermute ich, der VBE aus NRW wird mit Deiner Behauptung nicht konform gehen. Im Gegenteil: Er wird Dir vehement widersprechen. Genau wie ich!
Wahrscheinlich ist es der Mythos Gewerkschaft, der einige Altlinke so fasziniert. Ein Leben lang noch nicht ein einziges Versicherungsjahr in der vormaligen LVA zusammen bekommen, aber sich mit dem Geruch des gewerkschaftlichen Arbeiters umgeben wollen.
Wenn es notwendig wird, kann ich immer noch Mitglied der IG BCE werden, den Hauerschein hab ich schon.
Die Lieberalen
Hütet euch vor Liberalen
Die nur reden, die nur prahlen
Nur mit Worten stets bezahlen
Aber arm an Taten sind:
Die bald hier-, bald dorthin sehen
Bald nach rechts, nach links sich drehen
Wie die Fahne vor dem Wind.
Hütet euch vor Liberalen
Jene blassen, jene fahlen
Die in Zeitung und Journalen
Philosophisch sich ergehn:
Aber bei des Bettlers Schmerzen
Weisheitsvoll, mit kaltem Herzen
Ungerührt vorübergehn.
Hütet euch vor Liberalen
Die bei schwelgerischen Mahlen
Bei gefüllten Festpokalen
Turm der Freiheit sich genannt
Und die doch um einen Titel
Zensor werden oder Büttel
Oder gar ein Denunziant.
Text: Robert Prutz - um 1848
(immer noch besser als die leidige Gewerkschaftsdiskussion)
es hat nichts mit schick zu tun, in einer gewerkschaft mitglied zu sein - im übrigen habe ich diverse jahre in die lva eingezahlt - vielmehr geht es um die einsicht, dass gewerkschaften sinnvolle arbeit leisten!