|
Forum: "Frontalunterricht! Abschaffen?"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Auch ich denke | | von: hesse
erstellt: 17.08.2011 14:34:52 |
die Sache ist zu komplex, als daß es hier "Musterlösungen" gibt.
Grundsätzlich bin ich auch für Methodenvielfalt, denn die Abwechslungmacht es.
Und natürlich ist der Lerneffekt tendenziell höher, wenn ich mir selbst etwas erarbeite, also die entsprechende Einsicht gewinne.
Andererseits gehört auch das aktive Zuhören des Schülers zu den notwendigen Kompetenzen, die aber immer weniger Schüler zu beherrschen scheinen
Ich sehe es außerdem an mir, daß ich eher ein aktiver Lehrertyp bin (so will ich es mal nennen), was sich natürlich auf meine Art zu unterrichten auswirkt - ob ich will oder nicht.
Schließlich ist ein ganz wesentlicher Aspekt doch das Verhältnis des Lehrers zu seinen Schülern und zu seinem Fach:
Der methodisch-didaktisch beste Unterricht verfängt nicht, wenn ich keinen Draht zu den Schülern bekomme (daher auch mein Motto)!
Auch die Leidenschaft für mein Fach wirkt sich auf den Lernerfolg aus, da sie sich durchaus ein Stück weit auf die Schüler übertragen kann.
Dies alles macht das komplexe Geschehen Unterricht aus - die Schüler mit ihren Eigenheiten will ich hier nur der Vollständigkeit halber anführen, z. T. kommen sie ja aber auch schon im oben Geschriebenen indirekt vor.
LG
Hesse |
| weiter so | | von: missmarpel93
erstellt: 23.08.2011 07:27:59 |
Mach' ich nicht anders. In vielen Stunden komm ich mir vor wie 'ne Lokomotive, die die SuS mitzieht. In anderen wiederumlass ich ie auch schon mal vor einem Problem sitzen und sie es selbst angehen. Kommt halt drauf an.
Was ich selbst immer verwundert, ich habe schon ohne ausgeklügeltes Konzept (Schwellendidaktik) Stunden hinbekommen, die aale Elemente modernen Unterrichts aufwiesen und locker ein Schulterklopfen der QA bewirkt hätten.
Und ich habe schon mit KollegInnen super durchgeplante Stunden entwickelt, die nicht rundliefen und am Ende nur noch lehrerzentriert waren. Das sind die Tage, wo ich mich immer Frage, ob ich nicht doch überbezahlt bin
Unterrichtvorbereitung wird total überbewertet, sach ich immer, wennet klappt
Schön ist ja auch, dass nach langen Phasen schülerzentrierten, handlungsorientierten, sozialformvariierenden Unterrichts, die SuS sich richtig freuen, wenn es wieder eine Stunde "richtigen Unterricht" gibt und das auch am Ende der Stunde laut sagen. Da wünsch ich mir immer die Bildungs-Experten und Inspektoren der QA säßen hinten in der Klase |
| Letztlich | | von: hesse
erstellt: 23.08.2011 11:39:15 |
muß jeder seinen Stil finden. Wenn man die Schüler ernst nimmt, merkt man es selbst, daß der Unterricht gelungen oder eben nicht gelungen ist.
Insofern ist die Vorbereitung m.E. schon sehr wichtig, denn bin ich mir über mein Ziel und die einzelnen Schritte nicht im Klaren, dann wird i.a. R. keine gute Stunde folgen, und ich merke auch anhand der Reaktionen, daß da etwas nicht paßt.
Wahrscheinlich hat dies schon fast jeder von uns schon erlebt.
Man muß sich dann aber auch eingestehen: "Das Schülerverhalten ist (auch) Resultat meines nicht durchdachten Unterrichts." und nicht immer alles auf das Desinteresse unserer Klientel schieben - das ist dann doch ein zu billiges Alibi!
Gerade mit zunehmender Routine neigt man dazu, die ein oder andere Stunde aus dem Bauch heraus zu halten.
Das kann durchaus - den Umständen geschuldet - mal notwendig und auch angebracht sein.
Gerade bei mir in Sozialkunde wollen Schüler auch mal ein aktuelles Ereignis diskutieren oder vertiefen. Da ist Flexibilität, Routine natürlich gut und sehr wichtig.
Sie darf aber nicht zum Prinzip meines Unterrichtens werden; wie gesagt: Die Rückmeldung im Sinne gelangweilter und störender Schüler kommt. Und dann kann ich mich nicht herausreden und alles auf die uninteressierten Schüler schieben (Ich habe mir das -nach dem ersten Ärger über eine Klasse - auch schon eingestehen müssen)!
Und dies ist schon ernüchternd, aber auch ein Fingerzeig, sich mit mehr Ernsthaftigkeit der Stoffvermittlung , oder besser: -erarbeitung zu widmen.
Umgekehrt erlebt man dann auch seine kleinen Sternstunden, was dann für alle Beteiligten toll ist und viel auch zu einer guten Schüler - Lehrerbeziehung beitragen kann, die eben wiederum elementar für ein befriedigendes Arbeiten ist!
In diesem Sinne
LG
Hesse |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|