zeichnet sich dadurch aus, dass sie immer an der Grenze zwischen Anschaulichkeit / Lebensnähe und Abstraktion liegt.
Mathematik als philosophische Hilfswissenschaft bewegt sich aber größtenteils im abstrakten Raum. Das ist leider so.
Der pädagogische Anspruch, dass alles an der eigenen Lebenserfahrung verifiziert wird, knallt hier gnadenlos gegen die Wand.
Und auf einmal wird es erforderlich, dass auch junge Menschen akzeptieren müssen, dass es Sachverhalte gibt, die sich nicht auf die Alltäglichkeit herunterbrechen lassen.
Es mag aus meinem Munde vielleicht verwunderlich klingen:
Wir suggerieren den Kindern vom ersten Schultag an, dass Mathematik "angreifbar" ist. Sie glauben uns das und nun stellen sie fest, dass es leider nicht so ist. Ein Schock.
Ein streng logisches System mit eigenen Spielregeln und aus einer Anzahl von Absprachen und Definitionen bestehend.
Und die sind, leider Gottes, nun mal so zu nehmen wie sie sind.
Ohne : "ja, aber...." Hier gibt es null Spielräume. Keine Diskussionen im rhetorischen Sinne.
Ich wäre der Letzte, der große Freude an diesem Fach hat, ganz gewiss!
Ich muss aber, trotz oder gerade wegen unangenehmer Jugenderfahrungen mit dieser Disziplin, zugeben, dass es schon auch seinen Charme hat, wenn man sich auf einen vorgegebenen Lösungsweg begibt, den man einfach mal so akzeptiert.
Unsere Jugend scheint es gewohnt zu sein, alles immer für sich adaptieren zu können (Ist natürlich eine Illusion - auch der Erwachsenen!).
Das tut sie natürlich nicht: Die Zaubersachen, mit denen die Kinder sich nonstop umgeben, durchschauen sie ja auch nicht - oder wer will denn behaupten, dass er bei seinem Fernseher, seinem Handy, seinem PC wirklich durchblickt?
Und hier - hier ist es wurscht, hier akzeptiert man die verrücktesten geistigen Kapriolen, die die Technik einfordert.
Dagegen ist die Division durch Brüche mit dem trickreichen Kunstkniff des Kehrwerts ja direkt putzig...
Vielleicht sollte es zwei verschiedene Schulfächer geben
Hier Alltagsrechnen und da Mathematik.
Dann müssten wir hier auch nicht die Alltagstauglichkeit größerer und unhandlicher Zahlen diskutieren.