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Forum: "Kopftuch in der Schule? Heute die erste ... morgen???"
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| @rfalio | | von: rwx
erstellt: 10.12.2006 17:16:09 geändert: 10.12.2006 17:21:02 |
... geht für mich ganz klar hervor, dass das Mädchen unter Druck steht.
das wird nur leider weder nachzuweisen, noch nach geltendem recht zu ändern sein
Aber inzwischen überlege ich mir wirklich, ob es nicht angebracht ist, für meinen Glauben zu demonstrieren.
Wieso willst du für deine Religion demonstrieren? Werden die 64% Christen in Deutschland benachteiligt? |
| Zurück zur Ausgangsfrage! | | von: elefant1
erstellt: 10.12.2006 17:44:40 geändert: 10.12.2006 17:45:46 |
1) Unsere Rechtsprechung ist so, dass Schülerinnen das Tragen von Kopftüchern nicht verwehrt werden darf, ob es uns passt oder nicht.
Schulleiter/innen, die ein Kopftuchverbot durchsetzen wollten, sind immer wieder gescheitert.
Vielleicht sollten sich die vehementen Diskutanten hier mal für eine echte Trennung von Kirche und Staat stark machen. (siehe Kopftuchverbot in der Türkei)
2) Ausschließen von Teilhabe an einer Gesellschaft bereitet den Nährboden für immer stärkere Isolierung und Empfänglichkeit für islamistische Ideen. Meiner Beobachtung nach nimmt die Zahl der Kopftuchträgerinnen seit Jahren zu.
Gibt es einen vernünftigen Grund, dass Nicht-EU-Ausländern das kommunale Wahlrecht und die Möglichkeit der Partizipation verwehrt wird.
3) Die Wortwahl im Ausgangsposting lässt daruf schließen, dass sich hier Schülereltern und Lehrkräfte nicht auf gleicher Augenhöhe befinden. (Mutter drückt sich herum; verwendet Phrasen....)
4) Eine Auseinandersetzung mit dem Islam in all seinen unterschiedlichen Ausrichtungen und Strömungen ist immer dann mehr als fragwürdig, wenn dies auf die Kopftuchfrage reduziert wird.
5) Die Schulen täten gut daran, in den interkulturellen Dialog einzutreten. Hier herrscht sehr viel Unwissen und Halbwissen vor.
Vielleicht sollte man auch die Meinungen der Schüler/innen selbst mehr einbeziehen.
Wer sich ernsthaft mit dem Thema befassen will, ohne gleich wieder in Polemik oder Einzelfalldebatten zu verfallen, dem sei folgender Link empfohlen:
http://www.schule-ohne-rassismus.org/islam-und-ich.html
Außerdem könnt man sich mal mit den Projekten der Körber-Stiftung befassen.
http://www.koerber-stiftung.de/projekte/index.html
In den Unternehmen setzt sich immer mehr die Tendenz durch "diversity" als Chance zu betrachten
http://de.wikipedia.org/wiki/Diversity_Management
In den Schulen führt eine Schülerin mit Kopftuch zu Ängsten bis hin zum Begriff "Türkenschule".
elefant1
die sich in ihrer täglichen Unterrichtsarbeit (HS)durchaus mit problematischen Schülern mit Migrationshintergrund herumschlagen muss. |
| Aber rwx, wer'n wir jetzt ein bisserl unsachlich, | | von: hesse
erstellt: 10.12.2006 18:02:25 geändert: 10.12.2006 18:05:52 |
getreu dem Motto: "Getroffene Hunde bellen? "
Ich antworte Dir dennoch.
Zu Deiner ersten Frage (Wo habe ich das bitte getan?)
Du schreibst: "DIE Lobpreisung der dtsch. Kultur..." und "am deutschen Wesen soll die Welt genesen."
Wenn das keine Verallgemeinerung ist...
Zur zweiten Frage ("Türkenschule") sehe ich kein Argument, auf das ich hier eingehen müßte.
Jetzt zu meiner Leseschwäche:
Schön, Du kennst "eine Menge" Polizisten... und deren Mitte-Rechts-Einstellung. Ist das etwa keine Verallgemeinerung? Kennst Du die alle so gut, daß du Dir dieses Urteil anmaßen kannst?
Du scheinst außerdem auch nicht ganz frei von Schwächen zu sein: Ich tippe auf eine Schreib- oder Gedächtnisschwäche, sonst wüßtest Du noch, was Du geschrieben hast: Du schreibst nicht von "einigen" Polizisten, sondern von "genug" Beispielen. Daß da ein Unterschied liegt, dazu brauchst Du die Hilfe eines leseschwachen Berufsschullehrers sicher nicht...
Den Hinweis darauf, daß sie für die Durchsetzung der Exekutive "natürlich" nichts können - den hast Du vorhin doch glatt unterschlagen - tststs...
(Tut mir leid, wenn ich nicht Gedankenlesen kann - dafür bin ich - trotz Deiner wertvollen Unterstützung - wohl wirklich zu einfach strukturiert).
Zu dem "Gesocks": Du brauchst nur in die Hafenstraße oder damals an die Startbahn 18 West zu gehen, da hast Du Dein Gesocks. Oder gehe nach Wunsiedel, wenn Heß Geburtstag feiert - auch da findest Du "Gesocks", diesmal von der anderen (politischen?) Ecke.
"Libertär-anarchisch", "interessante" Richtung (muß ich aber erstmal nachschlagen...)
Zu den Springerstiefeln, etc.: Dir kann doch unmöglich entgangen sein, daß ich die Zweckentfremdung genauso bemerkt habe (d. h. oh Schreck: Da waren wir sogar einer Meinung), denn Du hast es ja mit dem Lesen.
Zu der Oma mit dem Kopftuch und den Islamisten Vorwurf muß ich nicht wirklich was sagen. Ich denke, Du weißt selber, wie unterirdisch das war, was Du da geschrieben hast (oder etwa nicht? Enttäusche mich nicht!).
"Teilweise richtig": Danke sehr, fühle mich richtig angenommen...
"im Fall der Reichskriegsflagge Schwachsinn": Böööse Entgleisung! Lesen allein genügt nicht, verstehen ist ab und zu ganz hilfreich.
Niemand hat behauptet, daß die Reichskriegsflagge ein "völlig unschuldiges Symbol" ist, sie wurde aber genauso mißbraucht wie viele andere Symbole.
Wie schaut es denn mit den germanischen Runen oder dem römischen Gruß aus? Glaubst Du, die unterdrückten antiken Völker haben in dem römischen Gruß ein unschuldiges Symbol gesehen?
Auch wenn es Dir nicht gefällt: Das Kaiserreich war kein Unrechtsstaat wie das Dritte Reich.
Die Nazis haben vielmehr Symbole und Namen instrumentalisiert (Bismarck, Tirpitz,Gneisenau... Daß das alles keine Nazis waren, wirst Du mir wahrscheinlich abnehmen).
Und was den "bösen Zufall" angeht": Natürlich war da nichts Zufall!
Aber Deiner Lesart nach waren das also alles schon Nazis, nur weil Hitler und seine Konsorten deren Zeichen, Bräuche für sich entdeckt und in ihre abstruse Ideologie eingebaut haben? Habe ich das richtig verstanden? Und die Monarchisten waren auch alle Nazis, nur weil heute glatzköpfige Hohlnüsse mit der Reichskriegsflagge herumrennen?
Man muß das Kaiserreich nun wirklich nicht schönreden, aber Mann oh Mann - wie war das mit dem Schwachsinn?
"In der Tat, scheint so zu sein. Wobei ich keine Aussagen zu Menschen die linkes Gedankengut vertreten gemacht habe. ": Zumindest da sind wir uns wirklich einig! Das hast Du wirklich nicht. Leider!
Und ich habe zwar eine Leseschwäche, bin aber zumindest nicht auf einem Auge blind.
LG
Hesse |
| @hesse und elefant1 | | von: rwx
erstellt: 10.12.2006 18:59:40 geändert: 10.12.2006 19:02:49 |
@hesse:
die erste frage war:
Nur: Unterstelle nicht jedem, der es anders sieht, prinzipiell Gedankengut aus dem 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert!
wo habe ich das bitte getan?
deine antwort:
Wenn das keine Verallgemeinerung ist...
was hier fehlt ist der Zusammenhang. oder sind Verallgemeinerungen typisch für das Gedankengut des 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts?
Zur zweiten Frage ("Türkenschule") sehe ich kein Argument, auf das ich hier eingehen müßte.
Du musst gar nichts, beantworten kann das wohl nur tanjabritta.
Schön, Du kennst "eine Menge" Polizisten... und deren Mitte-Rechts-Einstellung. Ist das etwa keine Verallgemeinerung? Kennst Du die alle so gut, daß du Dir dieses Urteil anmaßen kannst?
genau, "eine Menge", da mein Vater Polizeibeamter ist, kenn ich viele seiner Kollegen (privat) und habe mich mit denen auch schon häufiger über Dinge wie Ausländerecht unterhalten, also kann ich mir ein Urteil "anmaßen".
Du scheinst außerdem auch nicht ganz frei von Schwächen zu sein: Ich tippe auf eine Schreib- oder Gedächtnisschwäche, sonst wüßtest Du noch, was Du geschrieben hast: Du schreibst nicht von "einigen" Polizisten, sondern von "genug" Beispielen. Daß da ein Unterschied liegt, dazu brauchst Du die Hilfe eines leseschwachen Berufsschullehrers sicher nicht...
genug Beispiele bezog sich deutlich auf die Polizisten die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, steht also in einem anderen Zusammenhang. Wenn es dich interessiert kann ich dir da gerne Quellen nennen.
Was möchtest du mit diesem Polizei-böse-Autonome-Startbahn-West-Soldaten-sind-Mörder Rundumschlag eigentlich bewirken? Vom eigentlichen Thema ablenken und ist es dir ein persönliches Bedürfnis, denen in deinem Weltbild "linken" entgegenzutreten?
"interessante" Richtung (muß ich aber erstmal nachschlagen...)
ja, solltest du mal machen.
Zu den Springerstiefeln, etc.: Dir kann doch unmöglich entgangen sein, daß ich die Zweckentfremdung genauso bemerkt habe (d. h. oh Schreck: Da waren wir sogar einer Meinung), denn Du hast es ja mit dem Lesen.
Zu der Oma mit dem Kopftuch und den Islamisten Vorwurf muß ich nicht wirklich was sagen. Ich denke, Du weißt selber, wie unterirdisch das war, was Du da geschrieben hast (oder etwa nicht? Enttäusche mich nicht!).
Der Vergleich war sogar sehr passend, da hier ein Symbol einer Gruppe zugeschrieben wird zu der es eigentlich nicht gehört, und die Gruppe mit den "älteren Rechten" ignoriert wird. Skinheads sind eben keine Nazis, sondern eine Jugendsubkultur die damit nichts zu tun hat.
Niemand hat behauptet, daß die Reichskriegsflagge ein "völlig unschuldiges Symbol" ist, sie wurde aber genauso mißbraucht wie viele andere Symbole.
Wie der Name Kriegsflagge schon sagt, diente sie von Anfang an inhumanen Zwecken, aber ich werde jetzt nicht meine Einstellung zum Krieg diskutieren.
Zumindest da sind wir uns wirklich einig!
Bei soviel Einigkeit (und Recht und ...) wird mir ganz warm ums Herz.
@elefant1:
Vielleicht sollten sich die vehementen Diskutanten hier mal für eine echte Trennung von Kirche und Staat stark machen. (siehe Kopftuchverbot in der Türkei)
Ich bin dafür, hatte ja schon geschrieben, dass die Türkei uns in Sachen Säkularisierung einiges vorraus hat.
ob hesse mit dem linken Tucholsky wohl was anfangen kann ? |
| Zitate und Zittern | | von: tanjabritta
erstellt: 10.12.2006 22:46:48 |
Ich hab mir lange überlegt, ob ich überhaupt noch einen Beitrag schreiben soll. Denn wie ich feststelle, werden in den Antworten stets Zitate aus dem Zusammenhang gerissen und interpretiert. Im Moment geht's mir, wie so ziemlich allen Kollegen (das habe ich in einem anderen Forum gelesen) - ich bin ferienreif und fertig. Diese Interpretationen meiner Sätze haben mich "fix und fertig" gemacht und ich bedaure inzwischen zutiefst, dieses Thema angestoßen zu haben (nie wieder werde ich ein Forum eröffnen ...).
Erklärungen geben will ich auch nicht mehr, denn dann wird mir wieder das Wort im Munde herumgedreht werden. Also halt ich lieber die Klappe.
Die folgenden Sätze BITTE ich NICHT aus dem Zusammenhang zu reißen, um sie als Zitat zu interpretieren. Dafür danke ich jetzt schon herzlich!
Es war von Anfang an ja klar, dass man ein Kopftuch nicht verbieten kann - meine Frage war ja , was kann man tun? Jeder muss wohl selbst eine Möglichkeit finden, ich hoffte auf Anregungen.
Meine Lösung wird wahrscheinlich sein - falls das noch irgendeinen interessiert nach diesen furchtbaren, unter die Gürtellinie zielenden Streitereien (Leseschwäche - was soll denn das?) - dass ich erst mal eine "Mädchenversammlung" machen werde und dort erreichen möchte, dass die Mädel verstehen, warum eine von ihnen ein Kopftuch trägt, damit sie es akzeptieren können und das kopftuchtragende Mädchen nicht gemobbt wird (zumal sie - das erwähnte ich schon - einen ganz schlechten Stand innerhalb der Klassengemeinschaft hat). Natürlich muss auch in der großen Pause ein "Auge" über das Mädchen wachen - ich hoffe, dass ich hier einige ältere Schülerinnen gewinnen kann. Ebenso hoffe ich, dass die Mutter dies auf dem Schulweg tun kann.
Ja, ich glaube natürlich auch, dass das Mädchen unter Druck steht (natürlich!!!) - aber ich kann da wenig tun, das muss ich mir leider eingestehen. Ich werde einfach da sein ... mehr fällt mir nicht ein - und auch sonst habe ich noch keine Antwort gelesen!
Jetzt werde ich ein paar Baldrian einwerfen und versuchen, dass ich wenigstens diese Nacht ein bisschen zur Ruhe komme. Dieses Forum hat mich mehr Nerven gekostet als ein Staatsexamen!
Ich danke trotzdem allen, die sehr nette, qualifizierte und interessierte Beiträge geliefert haben und immer wieder versucht haben, die Wogen zu glätten.
Liebe Grüße
tanjabritta |
| Ich finde.... | | von: emiliach
erstellt: 10.12.2006 23:03:22 |
es supergut, dass Du das Thema angeschnitten hast liebe tanjabritta! Auch wenn die Emotionen hier teils ein wenig hochgekocht waren zeigt es doch nur, welche Brisanz und vor allem auch Aktualität das Thema hat und es wird sicher nicht der letzte Faden sein, der hierzu eröffnet wurde.
Ja, auch mir gefällt es manchmal nicht, wie mit Unterstellungen und vermeintlichen Annahmen argumentiert wird, die dann als "wahr" und "gegeben" angesehen werden sollen, aber im Grunde will keiner dem anderen wirklich was Böses.
Ich für meinen Teil hab mal wieder viel gelernt, andere Standpunkte, Argumentationsstragien, die ich NIE anwenden würde und vieles mehr...
Liebe Grüße und guats Nächtle |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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