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Forum: ""Jedes Kind ist wichtig - keines bleibt zurück!""
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| . | | von: palim
erstellt: 25.06.2005 22:48:18 |
Du forderst verstärkt Konferenzen ein und meinst gleichzeitig, dafür fällt der Unterricht aus?
Du willst dich an skandinavischen Ländern orientieren, siehst aber nicht, dass sie viel mehr verschiedene Kräfte in der Schule haben, die die Aufgaben mit tragen und auch ihre Nachmittage in der Schule verbringen?
Du meinst, Lehrer, die sich zu wenig oder gar nicht um die Belange der Schüler kümmern, sollten einen anderen Beruf wählen, dabei gehen wir auf eine Zeit zu, in der es nicht genügend Berufsanfänger gibt? - Österreicher stehen schon bereit, um in Niedersachsen Unterricht zu erteilen.
Ich möchte wissen, wie ich unterrichte, ohne alles für 25 Individuen vorbereiten zu müssen. Wie man allen weitestgehend gerecht wird, selbst wenn die Leistungsschere sehr weit auseinander läuft.
Wie ich Noten geben kann (was ich ja leider muss) und den Schülern gerecht werde - mich aber auch gegen die Kollegen durchsetze, die meinen, stundenlang darüber zu diskutieren, ob ein vergessener t-Strich ein Fehler ist oder nicht.
Wie man andere Kollegen dazu animiert, offener und freier zu unterrichten, damit man an seiner Schule kein Einzelkämpfer bleibt und vielleicht auch mal die Türen öffenen kann.
Wie man selbst Wege findet, mit Schülern umzugehen und wo man persönlich die Grenze des Engagements setzen kann, sollte, muss.
hm, muss ich nun Beispiele anfügen?
Euch fällt sicher auch so was dazu ein
Palim |
| Ausgangslage | | von: rhauda
erstellt: 26.06.2005 11:00:36 |
Ich glaube, das Problem ist die verschiedene Ausgangslage und die verschiedenen Probleme, die man wie sopaed als Sonderpädagoge oder wie andere als Gymnasiallehrer/in oder Realschullehrer/in hat.
Abgesehen davon, dass ich an meiner letzten Schule 6 Jahre lang nie eine Klasse unter 30 Schülern unterrichtet habe, (bei voller Stundenzahl sind das 390- 420 Schüler/innen!!!)sind die Erwartungen in den weiterführenden Schulen von den verschiedenen Seiten so breit gefächert, dass einfach nicht alles, was wünschenwert ist, auch machbar ist.
Differenziert zu unterrichten ist ja nett, aber wenn bei einer Differenzierung die einzelnen Gruppen schon größer sind als in der Sonderschule eine ganze Klasse, wird das schnell zur Farce.
Wenn Eltern Beschwerden anmelden, weil Ihnen schon eine simple Gruppenarbeit suspekt ist ("Meine Tochter soll einen guten Abschluss haben für einen guten Job und nicht immer auch die Schlechten warten müssen"), ist das ein ständiger Kampf.
Wenn aufgrund von Lehrermangel als allererstes immer die AGs und die Förderstunden weggehackt werden, weil sonst Kernunterricht ausfällt, ist das auch nicht hilfreich. Man muss nur mal versuchen, dem Elternrat zu erklären, dass Mathe in Klasse 8 um eine und Deutsch in Klasse 9 um eine Stunde gekürzt werden soll, damit in Klasse 7 Förderstunden übrigbleiben. Da steht am nächsten Tag die Lokalzeitung vor der Tür und nagelt den Schulleiter ans Kreuz(alles schon erlebt).
Eines wird immer schnell vergessen: Eltern in den weiterführenden Schulen sind unglaublich griffig, wenn es um die individuellen Ansprüche ihrer Kinder geht, ob diese sinnvoll sind oder nicht und sie versuchen diese auch auf dem Rücken anderer Schüler durchzusetzten. Ich glaube, das gilt auch in gewissem Maße schon in der Grundschule.
Wir können immer nur werben, erklären, Ziele veranschaulichen und versuchen, unter diesen Bedingungen unser Bestes zugeben.
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