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Forum: "Lehrer/Lernbegleiter"
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| Erziehung@dirkxx | | von: nlzeitung
erstellt: 17.05.2006 19:25:41 geändert: 17.05.2006 19:29:12 |
nlzeitung: ich habe mich nicht gegen erziehung ausgesprochen. diese gehört selbstverständlich an die schule. wir lehrer haben ja auch einen erziehungsauftrag, der zu erfüllen ist.
Zur Erziehung ist es also nicht so, dass den Lehrern es aufgebürdet wird, sondern, wie du schreibst, es ist selbstverständlich. Entscheiden wir uns jetzt für die Selbstverständlichkeit.
Da das Erziehung ein Grundrecht der Eltern ist, denke ich, dass das, was von Lehrern erzogen wird schon mit dem, was Eltern laut Grundgesetzt garantiert ist, abgestimmt sein sollte. Es gibt unzählige sittliche Normen. Von denen nimmt ein Lehrer einige für sich und seine Schüler und wendet sie an, auch wenn sie mit denen der Eltern nicht abgestimmt sind.
Nur ein Beispiel: Ich als Vater bin bestrebt, dass sich mein Kind, wenn ihrend möglich sich bewegt (sie sind noch nicht zu Dick) und mit dieser Bewegung/Aktion Lernen verbunden wird/ist.
Ein Lehrer setzt die Norm stillsitzen, um unterrichten zu können.
Lernen nennt man nun auch „Begreifen”, was Lehrer ja möchten. Wie kann ich ohne Aktion/Bewegung greifen/begreifen.
Hier ist ein großes Problem. Eltern, Lehrer, begreifen, unterrichten.
Zu was erziehe ich jetzt?
Zum zweiten Punkt: hilft überhaupt nicht, die probleme der allein gelassenen schüler zu beheben.
Jetzt sind die Probleme der Schüler wichtig, ok, dann darf ich mich aber nicht so verhalten, als hätten die Schüler kein Problem (sie sind faul)
Sonjas Problem und die Wissenserreichung hätte Rolf auf seine Art bestimmt erreicht. So glaubt sie, dass sie keine Lehrer braucht. Würde sie Rolf begenen, würde sie das nicht denken.
Schönen Gruß
Stephan |
| aufhebung der schulpflicht?? | | von: dafyline
erstellt: 17.05.2006 19:37:39 |
gegen die schulpflicht?
verfolgt man diesen gedanken weiter, dann folgt daraus...
...keine schulpflicht ->
- es brauchen keine pläne gemacht werden bezüglich entsprechender erwachsener, die sich hauptberuflich mit eventuell etwas lernen wollenden zu beschäftigen
- keine pläne bedeuten daher auch keine finanziellen mittel, denn was nicht explizit vorgeschrieben ist, muss ja auch nicht bezahlt werden
- keine finanziellen mittel von seiten staat/gemeinde bedeutet schlichtweg kein geld für schulgebäude
- kein schulgebäude bringt als folge auch keine materialien für etwaige wissensdurstige
nein, mir ist nicht um meine arbeit bang, die ich sehr gern mag,
nein mir ist bang um gerade die kinder und jugendlichen, die keine chance bekommen, sich einen lernbegleiter zu leisten.
wissen nur mehr für die, deren eltern ständig zu hause sind oder die sich einen lernbegleiter leisten können?
aus der geschichte steigen da begriffe in mir hoch wie hauslehrer (wer es sich leisten konnte, seinen kindern bildung und wissen zukommen lassen zu wollen) oder eben menschen, für die wissenserwerb einfach zu teuer war..
bei den derzeitigen finanziellen ressourcen sprechen da nlzeitung und rolf damit den finanzministern aus der seele!
mfg
dafyline
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| ...keine schulpflicht -> | | von: nlzeitung
erstellt: 17.05.2006 21:02:58 |
keine pläne
keine finanziellen mittel,
kein geld für schulgebäude
keine materialien für etwaige wissensdurstige
Aber ein Grundgesezt: §7 Abs.1
Das gesamte Schulwesen steht unter Aufsicht des Staates.
Somit hat der Staat, auch über eine Bildungspflicht die über den Weg Schulen ausgeführt wird, das zu bezahlen.
Wenn der Staat von §7 aus die Einschränkung der Grundrechte (Erziehung) vollziehen kann, kann er den Umweg über Bildungspflicht auch gehen. Wieso sollte also kein Geld dafür da sein.
Im übrigen gibt es fast nur Länder auf der Welt, die statt der Schulpflicht eine Bildungpflicht haben, und da gibt es bessere Bildung als in Deutschland.
@palim
Du hast schon Recht, nur dein Einfluß als Lehrer ist auf die Schüler begrenzt, Eltern kannst du nicht beikommen. Bei Eltern, die so mit ihren Kindern verfahren, ist für mich offensichtlich, dass sie ihre Kinder als Objete missbrauchen und diesen ist nicht zu helfen. Und warum muss das Kind unter der Unfähigkeit seiner Eltern leiden? Hat es den eine andere Möglichkeit?
Damit sprichst du extrem wichtige Gründe an, das die Menschen in der Gesellschaft, die nicht so sind, diesen Kindern eine Umgebung geben, in der sie über ihr natürliches Grundbedürfnis von lernen, sich für später aus solchen Verhältnissen lösen können. Druck, sprich Erziehung(kommt von ziehen) ist da wenig hilfreich. Wo sich Kinder wohlfühlen, ernstgenommen fühlen, respektiert fühlen, tun sie alles um das nicht auf Spiel zu setzen
Es gibt gute Erfahrungen mit dem natürlichen Drang zu lernen. Die Menschenkinder werden selbst und machen sich auf einen eigenen Weg der Bildung. So kann aus ihnen was werden.
Schöne Grüße
Stephan
PS: Ich finde die Diskussion inzwischen richtig produktiv. Wir sind zwar nicht einer Meinung, aber das Verständnis steig, habe ich das Gefühl. |
| Und gerade die Kinder, | | von: ishaa
erstellt: 17.05.2006 22:33:34 geändert: 17.05.2006 22:35:08 |
deren natürlicher Drang zu lernen zu Hause nicht nur nicht gefördert, sondern unterdrückt wird, bleiben beim "Lernbüffet" als Angebot auf der Strecke. Die Schulpflicht ist für einige Eltern eine der ganz wenigen Pflichten, die sie anerkennen, zwangsweise. Sport, Zoo, Bücher, Gespräche, Fragen beantworten, die Welt (ich meine die ganz unmittelbare, nahe, "kostenlose") zeigen - alles zu viel Mühe, zu viel Zeit, nicht nötig.
Ich glaube, vieles an der Diskussion hier resultiert daraus, dass die Diskutierer jeweils ganz andere Kinder und Eltern vor Augen haben. Auf der einen Seite die bemühten Eltern, die ihre Kinder vielleicht manchmal besser bilden könnten als so manche Schule. Auf der anderen Seite die Eltern, die ich oben beschrieben habe, deren Kinder manchmal bei uns in der 5.Klasse in Tränen ausbrechen, weil sie doch zu Hause so gerne was für die Schule gemacht hätten, aber nicht konnten, weil kein Platz und keine Ruhe und deren Eltern sie niemals bringen können zu der Veranstaltung in der Bibliothek, zur Lesenacht, zu anderen außerschulischen Aktionen.
Ohne Schulpflicht würden einige gar nicht einsehen, warum sie das Bett verlassen sollten, um das Kind auf den Weg zu schicken.
Ich sehe im Moment keinen Weg, wie wir allen Kinder das Recht auf Bildung sichern könnten ohne Schulpflicht. |
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