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Forum: "Schule - Vermittler eines falschen Unternehmerbildes ?"
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| Und das bedeutet, dass der Kapitalismus falsch ist, oder was? | | von: lupenrein
erstellt: 12.10.2008 15:46:15 geändert: 12.10.2008 15:52:48 |
Was, bitte, wollt ihr gern an seine Stelle gesetzt wissen?
Wenn es euch darum geht, die Auswüchse der weltweit um den Globus schleudernden Finanzmassen - unabhängig von der Wirtschaftsleistung, mehr virtuelle wie echte, aber in jedem Fall mit echten und schlimmen Auswirkungen auf die Volkswirtschaften - einzudämmen und ihnen international Zügel anzulegen, bin ich sofort dabei.
Wenn aber, wie jetzt, versucht wird, von Regierungsseiten international den Leuten einzureden, die staatliche Garantie ihrer Einlagen löse das finanzielle Problem, frage ich mich, von welchem Baum man geklettert sein muß, um solchen Schwachsinn zu glauben.
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| @vobiscum ...link | | von: miro07
erstellt: 12.10.2008 17:25:07 geändert: 12.10.2008 17:31:25 |
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,579817,00.html
ich las vor einiger zeit (quelle leider nicht mehr bekannt) einen sehr interessanten artikel von heiner geißler, der aussführte, dass es dringend nötig ist, das sozial in der sozialen marktwirtschaft wieder aufleben zu lassen. es scheint verloren gegangen zu sein.
danke yspn für die hinweise auf die folgen des kapitalismus, die nicht nur den club of rome beschäftigen und eigentlich klar zeigen, dass diese form des kapitalismus so nicht auf dauer bestehen kann.
miro07 |
| Zurück zum Thema: "Schule - Vermittler eines falschen Unternehmerbildes?" | | von: lupenrein
erstellt: 12.10.2008 18:01:09 geändert: 12.10.2008 18:05:16 |
Welches Bild vermittelt jeder von uns denn konkrert?
Machen wir unseren Schülern klar, was die Maurerbetriebe, die Schreinereien, der Bäcker, der Supermarkt, der Makler, die Steuerberater, die Sparkasse, die Krankenhäuser und die Altenheime, die mobilen Pflegedienste, die Ärzte, die Stadtwerke, die Autowerkstätten tun und daß sie mit ihrem Tun einen konkreten Einfluß auf das Leben der Schüler haben, indem sie Ausbildungsplätze anbieten, ihre Eltern beschäftigen etc.?
Sind wir in der Lage, ihnen die Zusammenhänge anhand örtlicher Gegebenheiten zu vermitteln?
Schaffen wir es wirklich, in ihnen den Wunsch zu wecken, selbst ihr Leben wirtschaftlich zu gestalten - mit allen Chancen und Risiken? |
| Mir geht´s ähnlich an einer Hauptschule in Gelsenkirchen | | von: lupenrein
erstellt: 12.10.2008 18:36:49 geändert: 12.10.2008 18:38:07 |
Das heißt aber für mich nicht, "das Gewehr ins Getreide zu schmeißen".
Schwer ist es immer, klarzumachen, daß Voraussetzung für späteren Erfolg in aller Regel nicht ein Sieg bei DsdS ist, sondern eher eine möglichst breite (Aus-)-Bildung.
Im Fall der neuen Bundesländer kommt - bis auf Sachsen (und Thüringen?) hinzu, daß nach dem Wegfall der alten Märkte und damit der alten Marktteilnehmer die Unternehmen versuchen mußten, entweder mit neuen Produkten und Dienstleistungen in alten und/oder in neuen Märkten zu wachsen, oder andere Unternehmen zu verdrängen und daß sie dabei noch nicht genügend erfolgreich waren.
Die persönlichen Konsequenzen sieht man ja an der Flucht vieler in den Westen - auch heute - .
Ich komme ja gerade aus Südtirol zurück und was dort gesucht wird, sind Auszubildende und ausgebildete Kräfte im Servicebereich, vorwiegend in allem, was mit der Hotellerie zu tun hat.
Der Hauptgrund: Die jungen Leute dort wollen nicht mehr die ungünstigen Arbeitszeitzen akzeptieren.
Dort besteht aber eine Chance für junge Menschen, wenn, ja wenn sie mobil sind und sie die dortigen Randbedingungen akzeptieren...
Ein Problem hier wird auch die Inflexibilität junger Menschen sein, dessen bin ich mir sicher.
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| @lupenrein | | von: vobiscum
erstellt: 12.10.2008 19:12:05 geändert: 12.10.2008 19:19:59 |
Du schriebst: "Schaffen wir es wirklich, in unseren Schülern den Wunsch zu wecken, ihr Leben wirtschaftlich zu gestalten - mit allen Chancen und Risiken ?"
Man muss insbesondere den Jugendlichen der Hauptschule auch die Chance zu wirtschaftlicher Verselbständigung bieten und ihnen nicht statt dessen sagen: Das klappt zwar nicht, aber bis dahin kannst du dich ja schon auf deine spätere Unternehmertätigkeit vorbereiten.
Wie ich darauf komme ? Schon im Artikel "Das planmäßige Scheitern" der Süddeutschen Zeitung (2.6.2006) heißt es:
"Zwischen 1995 und 2005 hat sich die Zahl der Jugendlichen, die in einem beruflichen "Übergangssystem" stecken , um 43 Prozent erhöht, schreiben die Bildungsforscher. Das bedeutet: Heute befinden sich fast genauso viele Jugendliche in einer "Warteschleife" wie in einer regulären Ausbildung.
Bei Absolventen mit Hauptschulabschlüssen sind es sogar mehr als die Hälfte. In dem Bericht heißt es: "Man muss befürchten, dass je länger die Unsicherheit anhält, Jugendliche an Ausbildungsmotivation verlieren und resignieren."
Haben sich diese Bedingungen heute, 2008, etwa grundlegend verändert ?
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